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Konzequenzen der Ranibizumab-Einzelbewilligung für die AMD-Therapie – Ein-Jahres-Ergebnisse
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Veröffentlicht: | 30. Mai 2012 |
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Hintergrund: Die intravitreale Injektion von Ranibizumab ist der therapeutische Standard in der Behandlung der neovaskulären altersbezogenen Makuladegeneration. (AMD). Klinische Studien zeigten vergleichbare funktionelle Verbesserungen sowohl bei monatlicher Therapie als auch bei unmittelbarer Bedarfstherapie mit monatlichen Kontrollen. Im Unterschied zu klinischen Studien führen die vielerorts erforderliche Einzelbewilligungen der Lucentis-Therapie und Termin-Vergaben zu Behandlungs-Verzögerungen.
Methoden: Neunundachtzig Patienten mit neovaskulärer AMD wurden über 12 Monate nachverfolgt. Wir führten monatliche ETDRS (Early treatment diabetic retinopathy study) und Radner Visuskontrollen sowie Spektral-Domänen optische Koherenztomographie durch. Nach einer Aufsättigungs-Phase mit drei monatlichen Injektionen wurde eine weitere Therapie bei persistierender oder erneuter CNV-Aktivität nach Antragsbewilligung durchgeführt.
Ergebnisse: Nach anfänglichem Visusanstieg von +5.0±11.87 ETDRS Buchstaben nahm der Visus konstant über 12 Monate ab, auf –0.66±16.82 ETDRS Buchstaben. Die zentrale Netzhautdicke (CRT) sank von 438.1±191.4 µm auf 289.9±138.6 µm nach der ersten Therapie-Serie, und stabilisierte sich bei 322.4±199.5 µm. Der Sehschärfe-Verlust während der Latenz zwischen Indikationsstellung und Therapiebeginn war größer als der Wiedergewinn durch die folgende Therapie-Serie (–2.2±5.0 versus 0.4±7.4 letters; p=0.046).
Schlussfolgerung: Die Verzögerung zwischen Indikationsstellung zur Ranibizumab-Therapie und letztendlichem Therapie-Beginn führt zu irreveriblem Visusverlust. Eine effiziente Bedarfstherapie der exsudativen AMD erfordert den kurzfristigen Zugang zur Therapie unmittelbar nach Indikationsstellung.