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Biochemisch modifizierte Oberflächen als mögliche Befestigungsverfahren epiretinaler Stimulatoren: Erste Ergebnisse der in-vivo Implantation im Kaninchen
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Veröffentlicht: | 15. Juni 2011 |
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Hintergrund: Entwicklung neuartiger Befestigungsverfahren für epiretinale Stimulatoren als Alternative zur konventionellen Befestigung mit Netzhautnägeln.
Methoden: Polyimid Mikrostrukturen wurden mit unterschiedlichen Proteinkonfigurationen beschichtet. Hierbei wurden Lamininpeptid-Verbindungen auf die Oberfläche der Versuchsträger platziert. Die Implantation erfolgte nach Vitrektomie am Kaninchen durch Positionierung der Strukturen auf dem hinteren Pol. Nach einer dreimonatigen Beobachtungsdauer wurden die Augen zur histologischen Aufarbeitung enukleiert.
Ergebnisse: Durch Verwendung eines zusätzlichen Nagels an einem Rand der Mikrostruktur konnte eine flächige Anheftung der Versuchsträger erreicht werden. Dies war nicht der Fall, wenn die Stimulatoren ohne zusätzlichen Nagel bloß auf die Netzhautoberfläche aufgelegt wurden. In einem Fall, in dem primär ein Nagel verwendet wurde, dieser jedoch während der Kontrolluntersuchungen nicht mehr an der Fixationsstelle auffindbar war, zeigte die Mikrostruktur dennoch eine vollständige Befestigung auf der Netzhautoberfläche.
Schlussfolgerungen: Erste Ergebnisse der in-vivo Implantation von mit Peptidketten beschichteten Versuchsträgern zeigen, dass grundsätzlich eine suffiziente Befestigung durch die Modifikation der Oberfläche erreicht werden kann. Die Notwendigkeit einer temporären Nagelfixation jedoch legt die Vermutung nahe, dass eine gewisse Zeitspanne überbrückt werden muss, bis die biochemische Fixation einsetzt. Diesbezüglich sollten Versuche in einem dem Humanauge ähnlicheren Tiermodell durchgeführt werden, da bei Verwendung eines vollständigen Implantates, dessen Empfängerspule transskleral fixiert wird, die Eigenspannung des Stimulatorkabels auf der Netzhaut möglicherweise als temporäre Befestigung ausreicht.