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Funktionelle Ergebnisse nach Behandlung venöser Gefäßverschlüsse mit Bevacizumab
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Veröffentlicht: | 15. Juni 2011 |
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Hintergrund: Der Zentralvenenverschluß stellt die zweithäufigste vaskuläre Erkrankung des Auges nach der diabetischen Retinopathie dar, wobei die Prävalenz mit zunehmendem Alter steigt. Die Ursachen sind multifaktoriell, allerdings sind kardiovaskuläre Risikofaktoren für die Entstehung retinaler Gefäßverschlüsse hauptverantwortlich. Unterschieden werden ischämische und nicht-ischämische Zentralvenenverschlüsse, die durch Blutungen, Makulaödem und Neovaskularisationen sowohl akut als auch langfristig zu einem schwerwiegenden Visusverlust führen können. Die Therapie in den vergangenen Jahrzehnten beinhaltete viele verschiedene, jedoch nicht evidenzbasierte Verfahren, u.a. Hämodilution, Antikoagulation, chirurgische Ansätze und die Laserkoagulation. Diese bisherigen Therapieversuche werden nunmehr abgelöst durch die seit einigen Jahren zur Behandlung der altersabhängigen Makuladegeneration bereits eingesetzten Anti-VEGF-Medikamente, da aktuelle Studienergebnisse die überlegene Wirksamkeit von Anti-VEGF beim Makulaödem nach Zentralvenenverschluß eindeutig belegt haben.
Methoden: Dargestellt werden die funktionellen Ergebnisse von 30 Patienten, die seit 2009 Bevacizumab bei Makulaödem nach Zentralvenenverschlüssen erhielten mit einem minimalen Follow-Up von drei Monaten. Im Durchschnitt waren zwei Injektionen (1–5 Injektionen) im mittleren Follow-Up von zehn Monaten notwendig.
Ergebnis: Bei 68% der Patienten konnte ein Visusanstieg bei gleichzeitigem Rückgang des Makulaödems beobachtet werden, 48% der Patienten verfügten nach der Therapie über einen Visus von mindestens 0,5.
Schlußfolgerung: Bevacizumab stellt eine neue Therapieoption in der Behandlung von retinalen Venenverschlüssen da, wobei die Dauer des Gefäßverschlusses einen Einfluß auf das Ansprechen auf Anti-VEGF und die damit verbundene Visusrehabilitation hat.