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Seröse Pigmentepithelabhebung bei Polymyalgia rheumatica
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Veröffentlicht: | 15. Juni 2011 |
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Hintergrund: Die Differenzialdiagnose der serösen Pigmentepithelabhebung (PED) ist vielfältig. Mögliche Ursachen sind: neovaskuläre AMD, zentral-seröse Chorioretinopathie, entzündliche und tumorassoziierte chorioretinale Erkrankungen.
Methode: Fallbericht einer 57-jährigen Patientin mit einer einseitigen, hochblasigen Pigmentepithelabhebung. Die Verlaufsdokumentation mittels Infrarot, Autofluoreszenz, Angiographie und Spectral-Domain-OCT (Spectralis, Heidelberg Engineering) wird dargestellt.
Ergebnisse: Bei der Erstvorstellung der Patientin lag der Visus bei 0,4. In der ophthalmoskopischen Untersuchung zeigte sich eine hochblasige PED mit glatten Rändern. An beiden Augen fanden sich Drusen. Hinzu kamen Aderhautfalten im oberen Makulabereich. In der Angiographie ergaben sich keine Hinweise auf eine neovaskuläre AMD. Anamnestisch gab die Patientin eine Polymyalgia rheumatica an, die mit Steroiden behandelt wurde. Wegen der Gefahr eines Pigmentepitheleinrisses unter Anti-VEGF Therapie oder PDT wurde der Spontanverlauf unter gleichzeitiger Reduktion der Steroide beobachtet. Innerhalb von 5 Monaten bildete sich die seröse PED vollständig zurück, der Visus stieg auf 0,8 an.
Schlussfolgerung: Einer serösen PED können sehr unterschiedliche Ursachen zugrunde liegen. Eine schwerwiegende Komplikation ist ein Einriss des RPE sowohl im Spontanverlauf als auch unter Therapie mit Anti-VEGF oder PDT. Eine in Frage kommende Therapie muss im Einzelfall und abhängig von der möglichen Genese mit dem Patienten besprochen werden.