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23. Jahrestagung der Deutschen Retinologischen Gesellschaft

Deutsche Gesellschaft für Retinologie

24.09. - 25.09.2010, Freiburg

Eine neue selbstverschließende Sklerainzisionstechnik für die nahtlose transkonjunktivale Netzhautchirurgie

Kongressabstract

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  • Lars-Olof Hattenbach - Klinikum der Stadt Ludwigshafen, Augenklinik

Retinologische Gesellschaft. 23. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Freiburg i. Br., 24.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10rg58

doi: 10.3205/10rg58, urn:nbn:de:0183-10rg585

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/rg2010/10rg58.shtml

Veröffentlicht: 21. September 2010

© 2010 Hattenbach.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Selbstverschließende lamellierende Sklerotomien verbessern die Dichtigkeit von Sklerainzisionen bei der nahtlosen transkonjunktivalen Vitrektomie. Konventionelle lamellierende Inzisionstechniken sind jedoch insbesondere bei längerdauernden, komplexen Eingriffen mit dem Risiko einer Schnittinsuffizienz assoziiert.

Methoden: Untersucht wurde der intra- und postoperative Verlauf von 30 Augen (30 Patienten), bei denen unter Verwendung eines 23 Ga One-Step Vitrektomie-Systems und Anwendung einer neuen, in Form einer Schraubenlamelle („Screwcut“) geführten Sklerainzision eine komplette Vitrektomie mit Entfernung der anterioren Glaskörper-Basis, Endolaserkoagulation und Peeling epiretinaler Membranen durchgeführt worden war. Alle Eingriffe wurden bimanuell mittels eines 25 Ga Two-Step Chandelier Illuminationssystems vorgenommen. Die Indikationsstellung zur OP erfolgte aufgrund einer Epiretinalen Gliose (n=17), eines Makulaforamens (n=5) oder einer Proliferativen Diabetischen Vitreoretinopathie (n=3). Die primären Bewertungsparameter umfaßten das Auftreten einer postoperativen Bulbushypotonie (≤5 mmHg), Konversion zu 20 Ga-Vitrektomie oder Notwendigkeit zusätzlicher Skleranähte.

Ergebnisse: Nach vollständiger Vitrektomie und einer Operationsdauer von 30–90 min war bei allen Sklerainzisionen die selbstverschließende Wirkung erhalten. Bei einem Patienten erfolgte aufgrund der Notwendigkeit einer Silikonölendotamponade die prophylaktische Anlage von Skleranähten. In 8 von 30 Fällen (26,6%) war eine Naht der nicht-lamellierenden 25 Ga Chandelier-Inzision erforderlich. Eine postoperative Hypotonie, Aderhautschwellung, Glaskörperblutung oder Endophthalmitis wurde nicht beobachtet.

Schlussfolgerungen: Die mit einem One-Step Trokarsystem geführte „Screwcut“-Inzisionstechnik gewährleistet einen sehr guten Wundverschluß nach nahtloser transconjunktivaler Vitrektomie. Die Beobachtung, daß die gerade geführte 25 Ga-Inzision häufig einen Nahtverschluß erforderte, unterstreicht die Bedeutung einer sorgfältigen Sklerainzisionstechnik bei umfangreicheren Eingriffen im 23 Ga-Format.