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RPE-Transplantate aus induzierten pluripotenten Stammzellen – hin zu einer stammzellbasierten Therapie von Netzhauterkrankungen
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Veröffentlicht: | 21. September 2010 |
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Aus Stammzellen generierte RPE-Zellen besitzen grosses therapeutisches Potential als Transplantate bei Netzhauterkrankungen wie der AMD. Vor drei Jahren wurde erstmals eine Methode beschrieben, mit der nun auch adulte somatische Zellen wie Hautfibroblasten mittels genetischer Manipulation in Stammzellen umgewandelt (reprogrammiert) werden können. Diese induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen) haben gegenüber embryonalen Stammzellen den Vorteil, dass sie ethisch unbedenklich und gering invasiv aus einer Hautbiopsie des Patienten gewonnen werden können und zudem als autologes Transplantat eine postoperative immunsuppressive Therapie überflüssig machen. Die konventionellen Methoden zur Reprogrammierung von iPS-Zellen erfordern jedoch das retrovirale Einschleusen von vier Transkriptionsfaktoren mit zum Teil onkogenem Potential. Um das Tumorrisiko zu minimieren, ist vor einem möglichen klinischen Einsatz von iPS-Zellen eine Reduktion dieser Faktoren wünschenswert. Wir verwenden daher iPS-Zellen, die mit einer neuen Methode reprogrammiert wurden, bei der mehrere Reprogrammierungsfaktoren durch eine Behandlung mit small molecules ersetzt sind. Mittels geeigneter Kulturbedingungen, die die Embryonalentwicklung des RPE in vivo nachempfinden, haben wir aus diesen neuartigen iPS-Zellen RPE-Zellen mit RPE-spezifischer Morphologie (Monolayer, Pigmentierung, tight junctions), Markerexpression (RPE65, CRALBP, Bestrophin, Tyrosinase) und Funktion (Phagozytose von POS, transzellulärer Flüssigkeitstransport) generiert. Die Elimination potentiell onkogener Reprogrammierungsfaktoren und der Nachweis der Fähigkeit zur terminalen Differenzierung in funktionale retinale Zellen sind wichtige Schritte hin zu einer klinische Erprobung von iPS-Zellen als Therapie von Netzhauterkrankungen.