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Das Prostatatumorvolumen ist ein signifikanter Prädiktor, um eine konkomitante systematische Biopsie nach transrektaler Ultraschall-MRT-Fusionsbiopsie der Prostata vermeiden zu können
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Veröffentlicht: | 2. Mai 2023 |
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Einleitung: Die transrektale Ultraschall-MRT-Fusionsbiopsie (FB) mit kombinierter transrektaler systematischer Ultraschallbiopsie (SB) der Prostata ist eine gängige Methode zur Diagnose des Prostatakarzinoms. Bei einer Subgruppe von Patienten könnte jedoch eine FB alleine ausreichend sein, um ein klinisch signifikantes Prostatakarzinom (csPC = PSA ≥ 10 oder Gleason-Score ≥ 3 + 4 = 7 oder cT2b)zu detektieren und somit auf eine kombinierte SB verzichtet werden. Ziel der Studie war es, klinische Merkmale zu identifizieren, die die Notwendigkeit einer begleitenden SB nach einer FB vorhersagen.
Methode: In diese retrospektive monozentrische Studie wurden 916 Patienten eingeschlossen, bei denen zwischen 2018 und 2020 eine kombinierten FB und SB durchgeführt wurde. Die Prostata und Tumorgrenzen wurden in allen axialen T2-gewichteten Schnittbildern eingezeichnet. Das MRI-Tumorvolumen wurde automatisch durch dreidimensionale Rekonstruktion mit der DynaCAD Software (Philips, USA) berechnet. Wir identifizierten Patienten, bei denen ein csPC mit der FB übersehen und nur mit der SB detektiert wurde. Eine logistische Regressionsanalyse wurde durchgeführt, um klinische Merkmale (einschließlich Tumorvolumen, Anzahl der MRT-Läsionen, PIRADS-Score v.2, digitale rektale Untersuchung, vorherige negative Biopsie, MRT-Tesla, Alter, PSA, Prostatavolumen und PSA-Dichte) zu identifizieren, die die Notwendigkeit einer begleitenden SB vorhersagen.
Ergebnisse: In 81 (8,8%) Fällen wurde ein csPC mit der FB übersehen und nur mit der SB detektiert. In der univariaten logistischen Regressionsanalyse konnte das Tumorvolumen (p < 0.005) und der PIRADS-Score v. 2 (p < 0.005) als Prädiktoren für eine falsch negative FB identifiziert werden. In der multivariablen Analyse war das Tumorvolumen der einzige signifikante Prädiktor für das Übersehen eines csPC in der FB. Das mediane Tumorvolumen betrug 0,75 [Range: 0,04–43,77] ccm. Bei Patienten mit einem Tumorvolumen von mehr als 1,32 ccm war die Wahrscheinlichkeit ein csPC in der FB zur übersehen ≤ 5%.
Schlussfolgerung: Das Prostatatumorvolumen ist ein vielversprechender Prädiktor, um Patienten zu identifizieren, bei denen im Rahmen einer FB auf eine SB verzichtet werden könnte. Vor Berücksichtigung in der klinischen Routine ist eine externe Validierung unserer Ergebnisse notwendig.