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43. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

18.05. - 20.5.2017, Wien, Österreich

Nicht-Operatives Management penetrierender Nierenverletzungen – Update

Meeting Abstract

  • C.G. Wiesinger - Klinikum Wels-Grieskirchen, Urologie, Wels, Österreich
  • L. Roodt - Groote Schuur Hospital and Faculty of Health Sciences University of Cape Town, Trauma Center, Kapstadt, Südafrika
  • A. Nicol - Groote Schuur Hospital and Faculty of Health Sciences University of Cape Town, Trauma Center, Kapstadt, Südafrika
  • S. Edu - Groote Schuur Hospital and Faculty of Health Sciences University of Cape Town, Trauma Center, Kapstadt, Südafrika
  • P.H. Navsaria - Groote Schuur Hospital and Faculty of Health Sciences University of Cape Town, Trauma Center, Kapstadt, Südafrika

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 43. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 18.-20.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17oegu133

doi: 10.3205/17oegu133, urn:nbn:de:0183-17oegu1331

Veröffentlicht: 3. April 2017

© 2017 Wiesinger et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Nicht-operative Management [NOM] penetrierender Nierenverletzungen findet mit zunehmender Erfahrung immer mehr Akzeptanz.

In dieser Studie wird der aktuelle Behandlungsstandard solcher Verletzungen in einem high-volume Level I Trauma Center in Südafrika analysiert.

Methoden: Diese Studie ist eine deskriptive, nicht-interventionelle retrospektive Analyse von Daten aus der electronic Trauma Health Record Datenbank (e-THR) (HREC (Ref no. R041/2014) über einen Zeitraum von 11 Monaten (May 2015 bis März 2016). Alle Patienten mit der Diagnose einer penetrierenden Verletzung der Niere (Stichwunde [SW], Schusswunde [GSW]) wurden bezugnehmend auf Verletzungsmechanismus, demographische Daten, Grad des Nierentraumas, perioperatives Management, Nephrektomierate und Ergebnisse des NOMs analysiert.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 62 Patienten [Mittleres Alter 26.9 (13-45) Jahre] mit einer Nierenverletzung nach Verletzungsmechanismus [40.32% (n=25 SW, 59.67% (n=37) GSW] und der Klassifikation nach AAST (American Association for the Surgery of Trauma) [Grad I: 4.83% (n=3), Grad II: 17.74% (n=11), Grad III: 35,48% (n=22), Grad IV: 33.87% (n=21), Grad V: 8.06% (n=5)] stratifiziert. 80% (n=20) der SW wurden mit einer Erfolgsrate von 95% nicht-operativ versorgt (5% (n=1) wurden sekundär laparotomiert). 20% (n=5) mit SW wurden primär einer Operation unterzogen und 1 Patient davon nephrektomiert. 37.8% (n=14) der GSW wurden nicht-operativ versorgt mit einer Erfolgsrate von 85.7% (14.3% (n=2) wurden sekundär laparotomiert). 62.1% (n=23) mit GSW wurden primär einer Operation unterzogen und 21.62% (n=8) davon nephrektomiert. Insgesamt wurde eine Nephrektomie in 14,5 % der penetrierenden Verletzungen durchgeführt. NOM war in 91,2% aller Fälle erfolgreich.

Zusammenfassung: NOM bei penetrierenden Nierenverletzungen ist in erfahrenen Trauma-Zentren eine sichere Therapieform und verbunden mit einer niedrigen Nephrektomierate.