gms | German Medical Science

43. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

18.05. - 20.5.2017, Wien, Österreich

Full Functional-Length Urethral Sphincter Preservation – Untersuchung der funktionellen und onkologischen Ergebnisse, nach endoskopischer radikaler Prostatektomie unter besonderer Berücksichtigung von Frühkontinenz

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • G. Ameli - Landesklinikum Korneuburg, Urologie, Korneuburg, Österreich
  • W. Hübner - Landesklinikum Korneuburg, Urologie, Korneuburg, Österreich
  • P. Weibl - Landesklinikum Korneuburg, Urologie, Korneuburg, Österreich
  • K. Tosun - Landesklinikum Korneuburg, Urologie, Korneuburg, Österreich
  • M. Remzi - Landesklinikum Korneuburg, Urologie, Korneuburg, Österreich

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 43. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 18.-20.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17oegu117

doi: 10.3205/17oegu117, urn:nbn:de:0183-17oegu1176

Veröffentlicht: 3. April 2017

© 2017 Ameli et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Die Martini-Klinik hat 2011 eine technische Modifikation, die Full Functional-Lenght Urethral Preservation (FFLUP) zur Verbesserung der funktionellen Ergebnisse bei der offenen radikalen Prostatektomie(RPE) vorgestellt.

Im LK Korneuburg wurde die FFLUP mit Erhalt der kompletten Harnröhrenlänge und des Rhabdosphinkters, Rekonstruktion der Müller'schen Ligamente und stumpfe Präparation des M. puboperinealis für die endoskopisch-extraperitoneale RPE (EERPE) modifiziert und wird seit 7/2014 durchgeführt.

Zielsetzung: Vergleich der funktionellen und onkologischen Ergebnisse der FFLUP-Technik mit der non-FFLUP.

Material und Methoden: Es wurden Daten von 160 präoperativ vollständig kontinenten Patienten im Zeitraum 1/2014 bis 7/2016 ausgewertet und mittels gemeinsamen Merkmalen: Alter, Gleason Score, Tastbefund und PSA im Verhältnis 1:3 (40 FFLUP:120 non-FFLUP) in 2 Gruppen gematcht. Potenzdaten wurden nur von Patienten mit vollständiger präoperativer erektiler Funktion(EF) (IIEF > 24) und Nerve-Sparing-EERPE ermittelt. Die funktionellen Ergebnisse wurden prospektiv mittels standardisierten Fragebögen ermittelt und mit der EERPE-Datenbank verglichen. Die Kontinenzdaten wurden 2-6 Wochen nach Katheterentfernung sowie 3 und 6 Monate nach dem Eingriff erhoben. Die Frühkontinenz wurde als die Nutzung von 0 Vorlagen/d in einem postoperativen Zeitfenster zwischen 6 Wochen und 3 Monaten definiert.

Resultate und limitierende Faktoren: Die Kontinenzdaten waren im Vergleich zwischen FFLUP und non-FFLUP, 65% und 11,1% (p < .001) 2-6 Wochen nach Katheterentfernung, 88,2% und 62,4% (p = .006) 3 Monate, 95% und 78,0% (p = .080) 6 Monate nach dem Eingriff. Die Anzahl der benutzten Vorlagen korrelierte ebenfalls direkt mit der Operationsmethode, so waren 87,6% der Patienten in der FFLUP Gruppe nach 2-6 Wochen vollständig kontinent oder benötigten max. 1 Vorlagen/24h, dieser Anteil lag in der non-FFLUP Gruppe bei nur 36,4%. Bei der Analyse der EF waren die Ergebnisse mit 73,9% vs. 65,2% in der FFLUP Gruppe tendenziell besser (p =.057). Die Anzahl positiver Resektionsränder (R1) war nicht unterschiedlich, auch nicht für R1 am Apex (p = .339). Dieser Arbeit ist durch fehlende präoperative Randomisierung und die asymmetrische Anzahl der Fälle limitiert.

Conclusio: In unserem Patientenkollektiv führte die FFLUP-EERPE zur signifikanten Verbesserung der postoperativen Frühkontinenz. Ein erhöhtes Risiko für R1 konnte im Vergleich der beiden Methoden nicht beobachtet werden.