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43. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

18.05. - 20.5.2017, Wien, Österreich

Salvage-Lymphadenektomie bei Lymphknoten-Rezidiv nach radikaler Prostatektomie

Meeting Abstract

  • S. Palermo - Zentralkrankenhaus Bozen, Urologie, Bozen, Italien
  • E. Trenti - Zentralkrankenhaus Bozen, Urologie, Bozen, Italien
  • T. Martini - Universitätsklinik Ulm, Urologie, Ulm, Deutschland
  • M. Lodde - Laval University, Department of Urology, Québec, Kanada
  • E. Comploj - Zentralkrankenhaus Bozen, Urologie, Bozen, Italien
  • C. D'Elia - Zentralkrankenhaus Bozen, Urologie, Bozen, Italien
  • C. Ladurner - Zentralkrankenhaus Bozen, Urologie, Bozen, Italien
  • T. Tischler - Zentralkrankenhaus Bozen, Urologie, Bozen, Italien
  • C. Mian - Zentralkrankenhaus Bozen, Pathologie, Bozen, Italien
  • A. Pycha - Zentralkrankenhaus Bozen, Urologie, Bozen, Italien

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 43. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 18.-20.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17oegu115

doi: 10.3205/17oegu115, urn:nbn:de:0183-17oegu1151

Veröffentlicht: 3. April 2017

© 2017 Palermo et al.
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Gliederung

Text

Die Rezidivinzidenz nach primär kurativer Therapie eines lokalisierten Prostatakarzinoms ist häufig, sie beträgt 30-50% nach radikaler Prostatektomie und bis zu 80% nach primärer Strahlentherapie. Die Standardtherapie sieht bei einem Krankheitsrezidiv eine palliative Hormonblockade vor, welche eine hohe Toxizität aufweist und mittel- bis langfristig eine Hormonresistenz zur Folge hat. Ziel dieser Studie ist es, den klinischen Verlauf bei Patienten nach erfolgter Salvage-Lymphadenektomie (SLA) bei Lymphknotenmetastasen im Cholin-PET-CT zu untersuchen.Zum Zwecke dieser retrospektiven Studie wurde der klinische Verlauf von insgesamt fünfzehn Patienten berücksichtigt, welche im Zeitraum von 2007 bis 2015 ein biochemisches Rezidiv mit positivem Lymphknotenstatus im Cholin-PET-CT aufwiesen. Bei zwölf der fünfzehn in die Studie eingeschlossenen Patienten wurde eine primäre radikale Prostatektomie mit Lymphadenektomie durchgeführt; bei drei der fünfzehn Patienten eine perineale Prostatektomie ohne Lymphadenektomie. Beim Absinken des PSA auf < 0,2 ng/ml postoperativ wurde das biochemische Ansprechen auf die primäre Therapie festgesetzt.Der durchschnittliche PSA-Wert zum Zeitpunkt der Salvage-Lymphadenektomie betrug 2.1 ng/ml. Der Zeitraum der Folgenuntersuchungen betrug median 52 Monate. Bei sieben Patienten (46%) konnte ein biochemisches Ansprechen auf die Salvage-Lymphadenektomie nachgewiesen werden. Drei Patienten (20%) blieben Rezidiv-frei, wobei einer dieser Patienten 12 Monate nach der Salvage-Lymphadenektomie an einem Sekundärtumor verstarb. Zwei Patienten erhielten eine zusätzliche Strahlen- oder Hormontherapie (6 und 72 Monate nach Salvage-Lymphadenektomie) und zeigten während des Beobachtungszeitraumes keine weitere Krankheitsprogression. Ein Patient starb sieben Jahre nach der Salvage-Lymphadenektomie an den Folgen des Prostatakarzinoms. Die restlichen acht Patienten waren zum Zeitpunkt der letzten Folgenuntersuchung unter Hormontherapie.

Die Salvage-Lymphadenektomie könnte in ausgewählten Patienten mit biochemischem Rezidiv und pathologischer Anspeicherung von Lymphknoten im Cholin-PET-CT eine therapeutische Option darstellen um die Tumorkontrolle zu verbessern und die Dauer der Hormontherapie-Exposition zu reduzieren.