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43. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

18.05. - 20.5.2017, Wien, Österreich

Ga68-PSMA PET- CT bei Prostatakarzinom: Wert zusätztlicher Aufnahmen unter forcierter Diurese

Meeting Abstract

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  • M. Heinisch - PETSCAN, Wien, Österreich
  • C. Nowotny - PETSCAN, Wien, Österreich

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 43. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 18.-20.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17oegu111

doi: 10.3205/17oegu111, urn:nbn:de:0183-17oegu1112

Veröffentlicht: 3. April 2017

© 2017 Heinisch et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ga68-PSMA PET- CT etabliert sich als vielverprechendes Verfahren in der Diagnostik des Prostatakarzinoms. Verbindliche Guidelines des Aquisitionsprotokolls sind bisher nicht publiziert worden. Wir untersuchten, inwieweit die Durchführung von zusätzlichen Aufnahmen unter forcierter Diurese die Akivität in der Harnblase reduzieren kann und ob dadurch Herde in der Prostata bzw. Prostataloge besser dedektierbar werden. Weiters war zu untersuchen, ob die forcierte Diurese durch Vermeidung von Ureter-Spots die Beurteilbarkeit bezüglich PSMA positiver Lymphknoten verbessern kann.

Material und Methoden: An unserer Einrichtung wurden bisher 51 Patienten mit Ga68-PSMA PET-CT untersucht. Hierzu wurden 2 MBq/kg KG 68Ga-PSMA-HBED-CC i.v. verabreicht, die Aufnahmen erfolgten 90 min. p.i. an einem dedizierten PET-CT Scanner (GE Discovery IQ). Zur Abschwächungskorrektur und zur anatomischen Korrelation wurden low-mAs CT-scans durchgeführt. Bei 20 der 51 Patienten wurde die Indikation zu einer weiteren Aufnahme des kleinen Beckens oder des kleinen Beckens plus Rertroperitoneums 30 min. nach Gabe von 20 mg Furosemid i.v. gestellt: einerseits im Falle von Foci im Verlaufe der Ureteren, andereseits im Falle eines ansonsten negativen Befundes. Die Messung des SUV in der Harnblase erfolgte unter Anwendung eines Software-Algorithmus zur automatischen Konturfindung, kalkuliert wurde der mittlere SUV im Volume of Interest (SUVmean).

Ergebnis: Der SUVmean in der Hanblase betrug auf der Standardaufnahme im Mittel 38,8 g/ml, auf der Aufnahme nach Diuretikum im Mittel 7,9 g/ml, entsprechend einer Reduktion um 82%. Bei 4 Patienten (20%) konnten durch die forcierte Diurese fokale Tracer-Spots in den Ureteren eliminiert werden. Bei einem Patienten wurde erst dadurch ein PSMA positiver Lymphknoten dedektiert. Bei einem Patienten konnte ein nur fragliches Lokalrezidiv auf der zweiten Aufnahme ohne Zweifel nachgewiesen werden. Bei einem weiteren Patienten kam lediglich auf der Aufnahme nach Diuretikum ein Loaklrezidiv zur Ansicht. Insgesamt ergab die Aufnahme unter forcierter Diurese somit bei 6 von 20 Patienten (30%) einen relevanter diagnostischen Zugewinn.

Schlussfolgerung: Bei der Ga68-PSMA PET- CT führt die Gabe eines Diuretikums zu einer erheblichen Reduktion der Aktivität in der Harnblase und zur Elimination von Tracer-spots in den Ureteren. In dem von uns untersuchten Patientenkollektiv ergab sich daraus ein diagnostischer Zugewinn bei 6 von 20 Patienten (30%).