Artikel
Active Surveillance in Österreich: Daten aus dem online Register der Qualitätspartnerschaft Urologie
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 3. April 2017 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund: Die Active Surveillance (AS), als Konzept zur Vermeidung der Übertherapie des lokal begrenzten, niedrigrisiko Prostatakarzinoms, gewinnt in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung. Auch mittel- bis langfristig hat sich dieser Ansatz mit einer krebsspezifischen Überlebensrate von nahezu 100% nach 15 Jahren, als sicher erwiesen.
Methodik: Die Qualitätspartnerschaft Urologie (QuaPU) entwickelte eine online Plattform für Patienten, die in Österreich mit einer AS behandelt werden. Die Einschlusskriterien für diese AS-Datenbank entsprachen jenen der S3-Leitlinie zum Prostatakarzinom: PSA bis 10ng/ml, Gleason Score < 7 (maximal 20% der Biopsien positiv). Die Kontrollvisiten erfolgten im 3-Monatsintervall.
Ergebnisse: Bis dato wurden 131 Patienten in diese Datenbank inkludiert. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 64 Jahre, nur 6% der Patienten waren jünger als 50 Jahre, etwa 2/3 der Patienten waren zwischen 50 und 70 Jahre alt, 25% waren älter als 70 Jahre. Der mittlere PSA-Wert lag bei 5.9ng/ml (PSA 0-4ng/ml: 15%; PSA >4-10ng/ml: 85%), das mittlere Prostatavolumen betrug 39ml. Die mittlere Dauer der AS betrug 17.5 Monate (< 12 Monate: 60%, >12 Monate: 40%). Bis dato schieden 23 Patienten (17.6%) aus der AS aus. Der häufigste Beweggrund für ein Ausscheiden aus der AS war der Wunsch nach einer aktiven Therapie (43.5%), gefolgt vom PSA-Progress (32%) sowie ohne Angabe von Gründen (10%). Ein histologischer Progress war nur in 5% der Patienten nachweisbar, allerdings erhielten bis dato nur 19% der Patienten eine Rebiopsie.
Schlussfolgerung: Diese Studie dokumentiert die Machbarkeit einer online Registerstudie zur AS in Österreich und bestätigen die internationalen Daten zur AS. Auffallend ist die niedrige Re-Biopsie Rate.