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Inanspruchnahme von Prostatakrebs-Vorsorgeuntersuchungen junger Männer unter Berücksichtigung psychologischer Faktoren: Ergebnisse aus der PROBASE-Studie
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Veröffentlicht: | 3. April 2017 |
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Fragestellung: Die kontroverse mediale Berichterstattung über die Wertigkeit des PSA-Werts in der Vorsorge führt zu einer Verunsicherung der Männer. Fokus vorliegender Studie war deshalb die Identifikation von Faktoren für oder wider Inanspruchnahme von PC-Vorsorgeuntersuchungen unter jungen Männern.
Methodik: 45-jährige Männer wurden im Rahmen der PROBASE-Studie zwischen April 2014 und April 2016 zu bereits erfolgten Vorsorgeuntersuchungen (PSA, alleinige DRU, keine) befragt und dies in Assoziation zu Risikowahrnehmung, aktuellem Wissen, Besorgnis und Familienanamnese bezüglich PC sowie benignen Prostatasymptomen analysiert.
Ergebnis: Von 14.526 Männern haben 42,3% bereits eine Vorsorgeuntersuchung durchführen lassen: 17,8% PSA-Wert, 24,5% alleinige DRU. 32,8% schätzen ihr Risiko in Zukunft an PC zu erkranken, als mittel bis eher/ sehr hoch ein. 93,6% stimmten der Aussage zu, dass PC frühzeitig erkannt geheilt werden kann. 16,1% hatten eine positive PC Familienanamnese, 7,2% gaben an sich gelegentlich bis oft Sorgen über eine bestehende oder künftige PC-Erkrankung zu machen. 34,8% stimmten der Aussage zu, dass es viele unterschiedliche PC-Vorsorgeempfehlungen gibt. 11,0% hatten einen IPSS >7. Eine niedrigere PSA-Inanspruchnahme zeiget sich bei den Männern, welche der Aussage zustimmten, dass viele unterschiedliche Empfehlungen existieren (p< 0,001). Häufigere PSA-Inanspruchnahme zeigte sich bei Männern mit höherer Risikowahrnehmung, mehr Sorgen bezüglich einer bestehenden oder zukünftigen PC-Erkrankung, positiver Familienanamnese und benigner Prostatasymptomatik (p< 0,001).
Schlussfolgerung: Mehr als ein Drittel der Männer gab an, aufgrund der unterschiedlichen Empfehlung zur PC-Vorsorge nicht zu wissen, welcher man folgen solle. Dies war mit einer geringeren Vorsorge-Teilnahme assoziiert. Einflussfaktoren für eine Teilnahme waren höhere Risikowahrnehmung, vermehrte Sorgen, eine positive Familienanamnese und eine benigne Prostatasymptomatik.