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Der Einfluss des Geschlechts auf Tumorstadium und Überleben von Urothelkarzinomen des oberen Harntraktes – eine populationsbasierte Studie
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Veröffentlicht: | 3. April 2017 |
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Einleitung: Ziel der Studie war die Analyse des Einflusses des Geschlechts auf Tumorstadium, der karzinomspezifischen Mortalität sowie der Gesamtmortalität von Karzinomen des oberen Harntraktes in einer populationsbasierten Analyse.
Material und Methoden: Das Studienkollektiv umfasste alle Patienten, bei denen zwischen 1983 und 2001 in Österreich ein Urothelialkarzinom des oberen Harntraktes diagnostiziert wurde. Die Beobachtungszeit betrug 5 Jahre. Die Überlebenszeiten für die Gesamtmortalität wurden in Pseudowerte transformiert. Für die Berechnung der karzinomspezifischen Mortalität wurde die kumulative Inzidenz basierend auf Pseudowerten - mit Hinblick auf eine competing risk Situation - kalkuliert. Pseudowerte wurden mit SAS macro modified kalkuliert.
Resultate: In diese Studie wurden 2.066 Patienten (Männer: n=1.169; Frauen: n=897) inkludiert. Die Verteilung der Tumorstadien war wie folgt: pT1: Männer n=411; Frauen n=268, pT2: Männer n=263; Frauen : n=187, pT3: Männer n=382; Frauen: n=328 und pT4: Männer n=113; Frauen: n=114. Die Ratio Männer:Frauen nahm konstant von 1.5 für pT1-Tumore zu 1.4 für pT2-Tumore, 1.2 für pT3 Tumore, und 1.0 für pT4-Tumore ab. Die 5 Jahre kumulative Gesamtmortalität betrug 0.57 für Frauen versus 0.50 für Männer (p< 0.0001). Für pT1 (f: 0.33, m: 0.31) und pT2-Tumore (f: 0.45, m: 0.45) waren die 5-Jahres Gesamtmortalitätsraten vergleichbar. Bei pT3 (f: 0.68, m: 0.62) und pT4 (f: 0.95, m: 0.87)-Tumoren hatten Frauen eine höhere Gesamtmortalitätsrate. Ein ähnlicher Trend war für karzinomspezifische Mortalität feststellbar: pT1 f: 0.05 m: 0.03, pT2 f: 0.09, m: 0.10; pT3 f: 0.14, m: 0.11; pT4 f: 0.29, m 0.27.
Schlussfolgerung: In dieser populationsbasierten, österreichweiten Analyse waren geschlechtsspezifische Unterschiede für UTUC zu beobachten. Frauen hatten ein höheres Tumorstadium bei Diagnosestellung und zeigten eine höhere Gesamt- sowie karzinomspezifische Mortalität in fortgeschrittenen Tumorstadien.