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43. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

18.05. - 20.5.2017, Wien, Österreich

Diagnostische Genauigkeit der Photodynamischen Diagnostik (PDD) und des Storz Professional Image Enhancement System (SPIES): Inwiefern spielt der Operateur eine Rolle?

Meeting Abstract

  • F. Soria - University of the Studies of Turin, Division of Urology, Turin, Italien; Comprehensive Cancer Center, Medical University of Vienna, Vienna General Hospital, Department of Urology, Vienna, Österreich
  • A. Zitella - University of the Studies of Turin, Division of Urology, Turin, Italien
  • F. Pisano - University of the Studies of Turin, Division of Urology, Turin, Italien
  • M. Allasia - University of the Studies of Turin, Division of Urology, Turin, Italien
  • L.M. Rorato - University of the Studies of Turin, Division of Urology, Turin, Italien
  • M. Preto - University of the Studies of Turin, Division of Urology, Turin, Italien
  • M. Sibona - University of the Studies of Turin, Division of Urology, Turin, Italien
  • C. Filippini - University of Studies of Torino, Division of Anaesthesia and Critical Care, Turin, Italien
  • P. Gontero - University of the Studies of Turin, Division of Urology, Turin, Italien

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 43. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 18.-20.05.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17oegu068

doi: 10.3205/17oegu068, urn:nbn:de:0183-17oegu0685

Veröffentlicht: 3. April 2017

© 2017 Soria et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Ziel der Arbeit war es, die Fähigkeiten des Storz Professional Image Enhancement Systems (SPIES) und der Photodynamischen Diagnostik (PDD) im Vergleich zur Weißlicht-Zystoskopie (WLC) zu untersuchen, die verpassten Diagnosen von Blasenkarzinomen (BCa) unabhängig von der Erfahrung des Operateurs zu reduzieren und das Inter-Oberserver-Agreement bei WLC, SPIES und PDD zu beurteilen.

Methode: Bei 26 Patienten mit einer high-grade BCa-Vorgeschichte oder positiver Urinzytologie und unauffälligem Ultraschall wurde nacheinander eine WLC, SPIES und PDD durchgeführt. Alle Verfahren wurden von einem Urologen mit langjähriger PDD-Erfahrung durchgeführt, aufgezeichnet, editiert und in Videosequenzen 14 urologischen Assistenzärzten vorgespielt. Während dem Abspielen der Sequenzen musste jeder Assistenzarzt auf einer Blasenkarte aufzeigen, wo er/sie biopsiert hätte. Die Fähigkeit, verpasste BCa-Diagnosen reduzieren zu können, wurde ausgewertet, indem die Antworten der Assistenzärzte mit den pathologischen Resultaten aus den Operationen des erfahrenen Operateurs verglichen wurden. Mittels Kappa-Statistik wurde das Inter-Oberserver-Agreement berechnet.

Ergebnis: In 184 Fällen wurde eine flache BCa-Läsion, welche sich in der endgültigen Pathologie bestätigte, verpasst. Dies trat in 44.6% der Fälle mit WLC, 32.1% mit SPIES und 23.3% mit PDD (p = 0.002) auf, unabhängig von der Erfahrung des Operateurs (p = 0.9). Die Konkordanzrate hinsichtlich des Biopsieortes war bei der WLC geringer (67.3%), bei SPIES und PDD (68.3% bzw. 69.0%) höher (p < 0.001). Das Inter-Oberserver-Agreement betrug 77.9% für WLC, 74.5% für SPIES und 78.8% für PDD. Es unterschied sich nicht zwischen den Verfahren (p = 0.7).

Schlussfolgerung: Neue Technologien wie PDD und SPIES können die Gefahr falsch-negativer Zystoskopien auch in weniger erfahrenen Händen vermeiden und daher von Urologen in Ausbildung mit hohem Nutzen für die BCa-Behandlung verwendet werden.