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Übereinstimmung zwischen Gefrierschnittuntersuchung und endgültiger Paraffin-Histologie im perioperativen Management von Nierenzellkarzinomen
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Veröffentlicht: | 19. Mai 2015 |
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Hintergrund: Der Nutzen der Gefrierschnittuntersuchung (GS) während der Nierenteilresektion (PN) bei lokalisierten Nierenzellkarzinomen (NZK) ist umstritten.
Methoden: Wir haben 567 NZK Patienten (1994-2013) (Alter 61,6 Jahre ± 12 Jahre, 64,6% Männer) die mittels PN operiert worden sind, re-evaluiert.
Patienten mit intraoperativer Gefrierschnittanalyse wurden der FSA-Gruppe zugeordnet, jene die keine Gefrierschnittanalyse erhalten haben, der nonFSA-Gruppe. Beide Gruppen wurden mit Hilfe von χ²-Test, Mann-Whitney U-Test und log-rank-Test bezüglich des positiven Resektionsrandes, der Lokalrezidivrate und des tumor-spezifischen Überlebens verglichen.
Ergebnisse: Zwischen den Gruppen finden sich keine Unterschiede bezüglich der Tumorcharakteristika bzw. Patienteneigenschften.
Die GS Resektionsränder waren positiv in 103/442 Patienten (23,3%) der FSA-Gruppe. Dies führte in 75 Fällen zur Nephrektomie, wovon die endgültige Histologie in 22/75 (29%) einen Resttumor zeigte, während 53/75 (71%) tumorfrei waren. Somit änderte die Gefrierschnittdiagnostik den Verlauf der Operation bei 75/442 (17%) Eingriffen, darunter in 22/442 (5%) Fällen gerechtfertigt, in 53/442 (12%) ungerechtfertigt.
Die Paraffin Histologie ergab einen positiven Resektionsrand in 7/125 (5,6%) Fällen der nonFSA-Gruppe verglichen mit 47/442 Fällen (10,8%) der FSA-Gruppe (p=0.09). Die GS ergab hinsichtlich der Resektionsrandanalyse im Vergleich zur Paraffinhistologie eine Sensitivität von 74,5%, eine Spezifität von 82,8%, einen positiven Vorhersagewert von 34% und einen negativen Vorhersagewert von 96,5%.
Insgesamt 20 Lokalrezidive nach Nierenteilresektion wurden beobachtet, darunter 17/367 (4,6%) Patienten in der „FSA“-Gruppe und 3/125 (2,4%) Patienten in der nonFSA-Gruppe (p=0.33). 5 Patienten mit einem Lokalrezidiv hatten einen positiven und 12 einen negativen Resektionsrand im Gefrierschnitt. Es zeigten sich keine signifikanten Vorteile bezüglich des tumorspezifischen Überlebens in der FSA-Gruppe (p=0.63).
Schlussfolgerung: Die Verwendung der Gefrierschnittuntersuchung im Zuge einer Nierenteilresektion beim Nierenzellkarzinom hatte in unserer Analyse keinen Einfluss auf das onkologische Ergebnis hinsichtlich Lokalrezidiv- oder Metastasierungsrate. Der niedrige positive Vorhersagewert von 34% resultierte darüber hinaus in einer Übertherapie in Form unnötiger Nephrektomien.