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Die prognostische Relevanz von Leukozytose, Thrombozytose und Anämie bei PatientInnen mit nicht-metastasiertem Nierenzellkarzinom
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Veröffentlicht: | 19. Mai 2015 |
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Fragestellung: Inflammatorische Laborparameter wie Differentialblutbild, Leukozyten- und Thrombozytenzahl können durch ein Tumorgeschehen verschiedenartig beeinflusst werden. Ziel dieser Studie ist die Untersuchung einer möglichen Korrelation zwischen den präoperativ erhobenen inflammatorischen Laborparametern Hämoglobinkonzentration, Thrombozytenzahl und absolute Leukozytenzahl, und dem krebsspezifischen Überleben bei PatientInnen mit nicht-metastasiertem Nierenzellkarzinom (NZK).
Material und Methoden: Daten von 736 PatientInnen mit nicht-metastasiertem NZK, operiert an einem Single-Center zwischen 2004 und 2012, wurden retrospektiv evaluiert. Dokumentierte Daten umfassten neben den erwähnten präoperativen inflammatorischen Laborparametern zusätzlich Geschlecht, Lebensalter, Tumorgröße, pathologisches Tumorstadium, Tumorgrad und die histologische Klassifikation. Primärer Studienendpunkt war das krebsspezifische Überleben. Die statistische Auswertung erfolgte mittels Häufigkeitsverteilungen, receiver-operating curve (ROC)-Analyse, Kaplan-Meier-Methode und multivariater Cox-Regressionsanalyse.
Ergebnisse: Es konnte eine statistisch signifikante prognostische Relevanz für die präoperative Thrombozytenzahl (p=0,008) bezüglich des krebsspezifischen Überlebens nachgewiesen werden. Für die präoperative Hämoglobinkonzentration (p=0,277) als auch präoperative absolute Leukozytenzahl (p=0,842) konnte hingegen kein unabhängiger prädiktiver Wert festgestellt werden.
Schlussfolgerungen: Dieses Ergebnis bestätigt vorangegangene Studien, welche eine präoperative Thrombozytose als unabhängigen prädiktiven Faktor beim nicht-metastasierten NZK identifizieren konnten.