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Vergleich der Überlebenszeiten von PatientInnen mit metastasiertem Nierenzellkarzinom anhand zweier historischer Vergleichskohorten (Zytokintherapie vs. Targeted Agents) – eine europäische Single-Center Serie über 26 Jahre
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Veröffentlicht: | 19. Mai 2015 |
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Fragestellung: Durch die Zulassung von ‚Targeted Agents’ 2006, erfuhr die Therapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms (mRCC) einen Paradigmenwechsel, da sich vielfach in klinischen Studien ein signifikant verbessertes progressionsfreies Überleben (PFS) zeigte. Da es dabei oftmals nach Progression zu einem Switch auf eine weiterhin wirksame Substanz kommt, sind etwaige Unterschiede im Gesamtüberleben (OS) nur selten ausreichend abbildbar. Um einen möglichen Unterschied zwischen den Therapiearten (Interferon- vs. Targeted Agents) festzustellen, untersuchten wir 2 historische Vergleichskohorten.
Material und Methoden: Daten von 594 mRCC PatientInnen, operiert an einem Single-Center zwischen 1984 und 2010, wurden retrospektiv evaluiert. (Nullhypothese=kein statistisch signifikanter Unterschied im OS bei Interferon- od. Targeted Agents-Therapie). Krebsspezifisches- (CSS) sowie OS in der Gesamtkohorte wie auch limitiert auf den klarzelligen histologischen Subtyp, wurden mittels Kaplan-Meier Methode untersucht.
Ergebnisse: Es zeigten sich keine statistisch signifikanten Unterschiede (OS) unter beiden Therapiemodalitäten während des gesamten Observationszeitraumes. Bei Betrachtung eines Zeitraums von 5 Jahren nach Therapie-Initiierung zeigte sich jedoch ein signifikant verbessertes 5-Jahresgesamtüberleben (median 26 Mo.) der PatientInnen mit klarzelligem RCC unter Therapie mit Targeted Agents (p=0.028) vs. Interferon (median 21 Mo.).
Schlussfolgerungen: Diese Resultate untermauern die Tendenz, die sich in prospektiven klinischen Studien bezüglich des OS zeigte, in denen bislang nur eine signifikante Verbesserung des PFS demonstriert werden konnte.