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41. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

11. - 13.06.2015, Linz, Österreich

Vergleich der Überlebenszeiten von PatientInnen mit metastasiertem Nierenzellkarzinom anhand zweier historischer Vergleichskohorten (Zytokintherapie vs. Targeted Agents) – eine europäische Single-Center Serie über 26 Jahre

Meeting Abstract

  • K.A. Strini - Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Urologie, Graz, Austria
  • G. Hutterer - Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Urologie, Graz, Austria
  • S. Golbeck - Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Urologie, Graz, Austria
  • E. Mrsic - Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Urologie, Graz, Austria
  • D. Krieger - Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Urologie, Graz, Austria
  • A. Bezan - Universitätsklinik für Innere Medizin, Klinische Abteilung für Onkologie, Graz, Austria
  • J. Jesche-Chromecki - Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Urologie, Graz, Austria
  • K. Pummer - Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Urologie, Graz, Austria
  • M. Pichler - Universitätsklinik für Innere Medizin, Klinische Abteilung für Onkologie, Graz, Austria; The University of Texas MD Anderson Cancer Center, Department of Experimental Therapeutics, Housten, United States
  • R. Zigeuner - Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Urologie, Graz, Austria

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 41. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Linz, 11.-13.06.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocKV09

doi: 10.3205/15oegu23, urn:nbn:de:0183-15oegu235

Veröffentlicht: 19. Mai 2015

© 2015 Strini et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Durch die Zulassung von ‚Targeted Agents’ 2006, erfuhr die Therapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms (mRCC) einen Paradigmenwechsel, da sich vielfach in klinischen Studien ein signifikant verbessertes progressionsfreies Überleben (PFS) zeigte. Da es dabei oftmals nach Progression zu einem Switch auf eine weiterhin wirksame Substanz kommt, sind etwaige Unterschiede im Gesamtüberleben (OS) nur selten ausreichend abbildbar. Um einen möglichen Unterschied zwischen den Therapiearten (Interferon- vs. Targeted Agents) festzustellen, untersuchten wir 2 historische Vergleichskohorten.

Material und Methoden: Daten von 594 mRCC PatientInnen, operiert an einem Single-Center zwischen 1984 und 2010, wurden retrospektiv evaluiert. (Nullhypothese=kein statistisch signifikanter Unterschied im OS bei Interferon- od. Targeted Agents-Therapie). Krebsspezifisches- (CSS) sowie OS in der Gesamtkohorte wie auch limitiert auf den klarzelligen histologischen Subtyp, wurden mittels Kaplan-Meier Methode untersucht.

Ergebnisse: Es zeigten sich keine statistisch signifikanten Unterschiede (OS) unter beiden Therapiemodalitäten während des gesamten Observationszeitraumes. Bei Betrachtung eines Zeitraums von 5 Jahren nach Therapie-Initiierung zeigte sich jedoch ein signifikant verbessertes 5-Jahresgesamtüberleben (median 26 Mo.) der PatientInnen mit klarzelligem RCC unter Therapie mit Targeted Agents (p=0.028) vs. Interferon (median 21 Mo.).

Schlussfolgerungen: Diese Resultate untermauern die Tendenz, die sich in prospektiven klinischen Studien bezüglich des OS zeigte, in denen bislang nur eine signifikante Verbesserung des PFS demonstriert werden konnte.