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39. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie sowie der Bayerischen Urologenvereinigung

06.06.-08.06.2013, Graz, Österreich

Prävalenz und Klinik der retroaortalen linken Nierenvene

Meeting Abstract

  • S. Heidler - Urologie, Landesklinikum Weinviertel Mistelbach, Mistelbach, Austria; Urologie, Kaiser Franz Josef Spital, Wien, Austria
  • Y. Sellner-Zwieauer - Radiologie, Kaiser Franz Josef Spital, Wien, Austria
  • W. Albrecht - Urologie, Landesklinikum Weinviertel Mistelbach, Mistelbach, Austria
  • W. Höltl - Urologie, Kaiser Franz Josef Spital, Wien, Austria

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 39. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie sowie der Bayerischen Urologenvereinigung. Graz, 06.-08.06.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13oeguP2-11

doi: 10.3205/13oegu068, urn:nbn:de:0183-13oegu0682

Veröffentlicht: 23. April 2013

© 2013 Heidler et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Ziel der Studie war die Erhebung der Prävalenz und die Beschreibung der Klinik von Patienten mit retroaortaler linker Nierenvene.

Methodik: Zwischen Jänner 2000 bis April 2011 wurde bei insgesamt 7 929 ambulanten sowie stationären Patienten der Urologischen Abteilung des Kaiser-Franz-Josef Spitals eine Computertomographie des Abdomens durchgeführt. Über den gesamten Untersuchungszeitraum wurde seitens der Radiologie besondere Sorgfalt bezüglich dem Vorkommen der retroaortalen linken Nierenvene gelegt und diese regelmäßig dokumentiert. Klinik und Krankheitsverläufe wurden aus den Krankengeschichten entnommen.

Ergebnis: Eine retroaortale linken Nierenvene wurde bei 61 Patienten entdeckt, die Prävalenz beträgt 0.77%. Das durchschnittliche Alter der Patienten betrug bei der Diagnose 62,4 Jahre (20-9). 44/61 (72,1%) waren Männer und 17/61 (27,9%) Frauen. Von diesen 61 Patienten mit CT-diagnostizierter retroaortaler linker Nierenvene wiesen 4 Patienten (6,5%) eine klinische Symptomatik auf, darunter befanden sich drei Frauen und ein Mann. 1 Patientin litt unter linksseitigem Flankenschmerz mit Mikrohämaturie ohne Steinnachweis. Sie wurde insgesamt zweimal an unserer Abteilung vorstellig und analgetisch behandelt. Bei einem weiteren Patienten lag eine asymptomatische chronische Mikrohämaturie vor, eine Behandlung war nicht nötig. Im nächsten Fall wurde die Retroaortale Linke Nierenvene für eine Ureterabgangsstenose bei einer Patientin verantwortlich gemacht, welche chirurgisch saniert wurde. Bei einer Patienin wurde bei der Abklärung einer essentiellen Hypertonie eine retroaortale linke Nierenvene gefunden, ein Zusammenhang mit der anatomischen Variante ist unklar.

Schlussfolgerung: Bei den meisten Patienten ist die retroaortale linke Nierenvene ein asymptomatischer Zufallsbefund. Trotzdem können bei einigen Patienten Symptome und Probleme auftreten.