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Die Bedeutung der Geschlechterdiversität bei der Publikation uro-onkologischer Forschungungsberichte
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Veröffentlicht: | 23. April 2013 |
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Einleitung: Obwohl geschlechtsspezifische Unterschiede in der Onkologie von großer Bedeutung sind, ist der genaue Umfang der Forschung zur Geschlechterdiversität in der Uro-Onkologie bisher unklar. Ziel der Studie war die Erfassung von Publikationen, die geschlechtsspezifische Unterschiede in der Uro-Onkologie im Vergleich zur allgemeinen Onkologie untersucht haben.
Methodik: Die biomedizinische Datenbank MEDLINE wurde mittels MeSH-Begriffen (medical subject headings) nach Publikationen mit geschlechtsspezifischer Thematik bei relevanten onkologischen und uro-onkologischen Tumoren (Tumore der Niere und der Blase) zwischen 1991 und 2011 durchsucht. Inwiefern eine Zunahme von neu publizierter Studienberichte pro Jahr vorlag, wurde mittels linearer Regression analysiert.
Ergebnisse: Die Anzahl der neuen Publikationen pro Jahr ist bei allen untersuchten Tumorentitäten insgesamt signifikant angestiegen. Während der Anteil an neu publizierter Studienberichte mit geschlechtsspezifischer Thematik insgesamt gering war (< 1%), wurden die meisten neuen Berichte diesbezüglich zu Lungen- (p< 0,0001) und kolorektalen Tumoren (p< 0,0001) publiziert. Der Anstieg neuer Publikationen mit geschlechtsspezifischer Thematik war bei Blasentumoren signifikant (p=0,005), bei den Nierentumoren konnte kein Unterschied identifiziert werden (p=0,82).
Schlussfolgerung: Basierend auf einer Recherche in der Datenbank MEDLINE ist die Anzahl von Publikationen mit geschlechtsspezifischer Thematik im Bereich der Onkologie insgesamt gering; allerdings konnte für die meisten relevanten Tumore mit Ausnahme des Nierentumors ein signifikanter Anstieg identifiziert werden. Die Forschung zu geschlechtsspezifischen Unterschieden in der Onkologie sollte vermehrt unterstützt werden.