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Funktionelle Ergebnisse der roboter-assistierten Sakrokolpopexie mit unilateralem DynaMesh® PVDF „Y-NETZ“ für die Behandlung von urogenitalem Prolaps
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Veröffentlicht: | 15. Februar 2018 |
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Einleitung: Genitaldeszensus in der zweiten Lebenshälfte ist sehr häufig und kann mit Fremdkörper- oder Senkungsgefühl, Miktions- und Defäkationsstörungen einhergehen. Die klassische Sakrokolpopexie hat sich in den letzten Jahren als Goldstandard für die Behandlung des komplexen Genitaldeszensus etabliert.
Material und Methoden: 11 Patienten mit einer komplexen symptomatischen Genitalsenkung erhielten in unserer Klinik eine roboter-assistierte Sakrokolpopexie mit unilateralem PVDF Y-NETZ. Die Komplikationen und die postoperativen funktionellen Ergebnisse wurden retrospektiv evaluiert. Es wurde ein Y- zugeschnittenes PVDF-Netz verwendet. Die Netzfixation erfolgte zur Scheidenvorder- und Hinterwand mit Cortexnähten und zum Os sacrum mit Ethibondnähten. Alle Eingriffe wurden im Sidedockingverfahren in 25° Grad Trendelenburg Lagerung transperitoneal mit dem 4-armigen Robotersystem und unter vaginaler Manipulation mit einem Vaginalkonus durchgeführt.
Ergebnisse: Die Patientinnen waren im Mittel 71 Jahre alt (min. 51- max. 84). 9 (81%) Frauen hatten einen symptomatischen, kombinierten Beckenorganprolaps (Zysto-/Rektozele) Stadium ≥2 gemäß POP-Q, und 2 (18%) Frauen eine Zystozele mit Prolaps uteri IV°. Die mittlere Krankenhausverweildauer lag bei 5d (5-8d). Die Eingriffe verliefen bis auf ein postoperatives, subkutanes Hämatom bei einer Patientin komplikationslos. Bei einer Patientin kam es postoperativ zu einer elavierten Belastungsinkontinenz I°. Mesh-Abstoßungen wurden nicht beobachtet. Nach einem Follow-up von 12,0±6,9 Monaten zeigte keine der Patientinnen einen Rezidivprolaps. Die Nachbefragung bezüglich Lebensqualität und Kohabitation zeigte eine sehr gute Heilungsrate und eine hohe Zufriedenheit mit den postoperativen Ergebnissen.
Schlussfolgerung: Die roboter-assistierte Sakrokolpopexie mit einem zweiarmigen Zuschnitt des Netzes erlaubt nicht nur eine Korrektur eines Scheidenstumpfdeszensus, sondern auch einer deszendierenten Scheidenvorder- und Hinterwand. Das verwendete Netzimplantat hat sich aufgrund der geringen Fremdkörpermenge als gut verträglich erwiesen.