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Postoperative Darm-Scheiden-Fistel – Pelvic Floor Sonographie statt MRT!
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Veröffentlicht: | 19. April 2017 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Vorgestellt wurde eine Patientin mit dem klinischen Bild rezidivierender Zystitiden und der Verdachtsdiagnose einer Darm-Scheiden-Fistel. Nach beckenbodenchirurgischer Intervention mit der Implantation alloplastischer Materialien kam es initial zur Ausbildung einer Blasen-Scheiden-Fistel, die operativ korrigiert wurde. Nach klinisch freiem Intervall kam es erneut zu rezidivierenden Harnwegsinfekte. Wiederholt erfolgte die nach Urinkultur testgerecht applizierte Antibiose.
Es wurde mrt-morphologisch die Diagnose einer Darm-Scheiden-Fistel gestellt und die Patientin zur operativen Therapie vorgestellt.
Material und Methode: Die Patientin wird dem in unserer Klinik üblichem Procedere der körperlichen Untersuchung, der vaginale Inspektion und der pelvic floor Sonographie (PF-S) unterzogen.
Ergebnis: Der klinische Untersuchungsbefund sicherte in der vaginalen Inspektion eine bräunliche, wässrige Flüssigkeit, die sich aus einem Porus am Scheidendom entleert. In der Kultur massenhaft E.Coli.
In der PF-S lässt sich eindeutig die inspizierte Läsion darstellen. Die MRT-Diagnose einer Darm-Scheiden-Fistel kann widerlegt werden. Vielmehr kann sowohl das verwendete alloplastische Material der Primär-OP als auch dessen Superinfektion und Autodrainage über den belassenen Cervixkanal darstellen (Pussekretion).
Schlussfolgerung: Die PF-S ist sehr gut zur topographischen Ortung einer Läsion nach beckenbodenchirurgischer Intervention geeignet. Sowohl alloplastisches Material, Superinfektion als auch anatomische Pathologie ist übersichtlich darstellbar.
Die PF-S ermöglicht die korrekte Planung des korrigierenden Eingriffs.
Die PF-S sollte als Standarddiagnostikums in den urol. Alltag integriert werden.