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63. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

08.06. - 09.06.2017, Essen

Wissenserhebung zum Thema Jungengesundheit – Trippa, Süfillis und Sackratten

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker J. Kranz - St. Antonius Hospital, Urologie, Eschweiler, Germany
  • J. Rosellen - St. Antonius Hospital, Urologie, Eschweiler, Germany
  • S. Grundl - St. Antonius Hospital, Urologie, Eschweiler, Germany
  • J. Steffens - St. Antonius Hospital, Urologie, Eschweiler, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 63. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Essen, 08.-09.06.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocV 3.7

doi: 10.3205/17nrwgu24, urn:nbn:de:0183-17nrwgu241

Veröffentlicht: 19. April 2017

© 2017 Kranz et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Untersuchungen zur Früherkennung von Krankheiten bei Mädchen und Jungen finden von der Geburt bis zum 6. Lebensjahr statt (U1–U9). Die Jugend-Vorsorgeuntersuchungen J1 und J2 sind eine Fortsetzung der Vorsorgeuntersuchungen der U-Reihe und sollten zwischen dem 13.–14. bzw. dem 17.–18. Lebensjahr durchgeführt werden. Pubertierende Mädchen haben in der Regel anschließend eine gute Anbindung an den Gynäkologen, doch die Jungen haben meist keinen ärztlichen Ansprechpartner, der bei Fragen oder Problemen vertrauensvoll zur Seite steht.

Methodik: Zur Evaluierung des Wissensstandes „Jungengesundheit“ wurde an 3 Gymnasien in Nordrhein-Westfalen eine 15-Fragen umfassende Wissenserhebung bei den 14–15 Jährigen (9. Klasse) durchgeführt. Zu drei verschiedenen Zeitpunkten (vor, unmittelbar nach und drei Monate nach spezifischem Unterricht durch Kollegen der urologischen Abteilung) wurden anatomische und funktionelle Fragen rund um das Thema Jungengesundheit gestellt und geschlechtergetrennt analysiert.

Ergebnis: Zum Zeitpunkt der Abstract-Einreichung liegen noch nicht alle Fragebögen zur Auswertung vor. Befragte Jungen hatten durchweg Schwierigkeiten zwei durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragbare Erkrankungen (SDTs) zu benennen, Mädchen hingegen gaben sogar bei Erstbefragung z.T. mehr als 3 STDs an. Die Frage „Gegen welche Geschlechtskrankheit kann man heutzutage Mädchen und Jungen gleichermaßen impfen?“ wurde von nur wenigen Jungen richtig beantwortet, häufigste falsche Antworten waren hier Hepatitis C und Tetanus. Auch anatomische bzw. funktionelle Fragen, bspw. zur Aufgabe des Nebenhodens, wurden meist falsch beantwortet. Nach durchgeführtem Unterricht durch urologische Mitarbeiter unserer Abteilung war eine deutliche Steigerung des Wissens nachzuvollziehen, auch über einen Zeitraum von 3 Monaten hinweg.

Schlussfolgerung: Die Wissenserhebung deckt einen enormen Nachholbedarf an Fakten zum Thema Jungengesundheit, speziell bei Jungen, auf. Vor diesem Hintergrund sollte eine gezielte Vorsorgeuntersuchung für Jungen und junge Männer etabliert und angeboten werden. Themen wie die Prävention von Geschlechtskrankheiten, Optionen zur Impfung gegen humane Papillomaviren etc. sollten hierbei aktiv angesprochen werden.