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63. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

08.06. - 09.06.2017, Essen

Mini-PCNL: Eine retrospektive Analyse unter Berücksichtigung der Steingröße

Meeting Abstract

  • presenting/speaker C. Mata Mera - Klinikum Dortmund gGmbH, Urologie, Dortmund, Germany
  • A. Gaber - Klinikum Dortmund gGmbH, Urologie, Dortmund, Germany
  • D. Prokofiev - Klinikum Dortmund gGmbH, Urologie, Dortmund, Germany
  • A. Kress - Klinikum Dortmund gGmbH, Urologie, Dortmund, Germany
  • N. Kreutzer - Klinikum Dortmund gGmbH, Urologie, Dortmund, Germany
  • M. Truss - Klinikum Dortmund gGmbH, Urologie, Dortmund, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 63. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Essen, 08.-09.06.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocV 3.2

doi: 10.3205/17nrwgu19, urn:nbn:de:0183-17nrwgu197

Veröffentlicht: 19. April 2017

© 2017 Mata Mera et al.
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Gliederung

Text

Einführung: Die PCNL ist für Nierensteine ab 2 cm die Behandlungsmethode der ersten Wahl. Durch die Miniaturisierung der Instrumente mit Verringerung von Komplikationen und Krankenhausliegezeiten weitete sich die PCNL-Indikation auf kleinere Steine bis 1 cm aus. Die minimalinvasive PCNL wird in unserer Klinik seit 2008 durchgeführt und ist eine fest etablierte Behandlungsmethode.

Methodik: Seit ihrer Einführung wurden in unserer Klinik 624 minimalinvasive PCNL vorgenommen. Die aktuelle Analyse untersucht die Eingriffe von Januar 2015 bis Januar 2017. In diesem Zeitraum wurden 123 Patienten mittels Mini-PCNL behandelt. Die Daten wurden bzgl. der initialen Steinlast, Behandlungsverlauf, Komplikationen und Steinfreiheitsraten analysiert.

Ergebnisse: Bei den 123 behandelten Patienten lag eine durchschnittliche Steingröße von 24,4 mm (±16,1 mm) vor. Eine zweite Punktion in gleicher Sitzung auf Grund komplexer anatomischer Verhältnisse wurde in 6,5% und eine zweite PCNL-Sitzung in 16,3% notwendig. Es lag eine primäre Steinfreiheitsrate von 74,8% vor. Komplikationen traten bei 11,4% auf (klassifiziert nach Clavien-Dindo: I: n=4, II: n=2, III: n=7, V: n=1).

Bei Konkrementen ab 2 cm (n=58) wurde eine OP-Zeit von 72,1 (±24,89) Minuten beobachtet, eine zweite Punktion fand bei 13,8% und eine zweite PCNL-Sitzung bei 39,7% statt. Die primäre Steinfreiheitsrate lag bei 58.6%. Bei Konkrementen <2 cm (n=62) war die OP-Zeit signifikant kürzer mit 61,8 (±20,2) Minuten (p<0,05), Repunktionen fanden nicht statt und eine zweite PCNL-Sitzung in 4,8%. Die primäre Steinfreiheitsrate lag bei 88,9%. Bzgl. der Komplikationen zeigte sich kein Unterschied in Abhängigkeit von der Steingröße.

Schlussfolgerung: Die minimalinvasive perkutane Steinsanierung ist das Verfahren der Wahl für Steine ab 2 cm. Bei hoher Steinlast sind oftmals eine Wiederholung der PCNL oder eine weitere Steintherapie mittels URS oder ESWL notwendig. Kleinere Konkremente bis 1 cm können in kürzerer Zeit mit einer guten primären Steinfreiheitsrate entfernt werden und stellen eine gute Therapiealternative zur URS und ESWL dar.