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Sollte nach perkutaner Strahlentherapie des lokalisierten Prostatakarzinoms eine fachurologische Rehabilitationsmaßnahme empfohlen werden?
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Veröffentlicht: | 13. März 2015 |
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Fragestellung: Die Strahlentherapie des Prostatakarzinoms hat sich als konkurrierende Therapieform des lokalisierten Prostatakarzinoms etabliert. Da dieses Therapieverfahren mit postradiogenen Funktionsstörungen verbunden ist, soll in dieser vorgestellten Studie überprüft werden, ob durch eine fachspezifische uro-onkologische Rehabilitationsmaßnahme diese Funktionsstörungen effektiv therapiert werden können.
Methoden: Im Zeitraum 3/2013–8/2014 wurden 407 Patienten nach perkutaner Strahlentherapie des lokalisierten Prostatakarzinoms im UKR behandelt. Zu Beginn (T1) und am Ende (T2) der Rehabilitationsmaßnahme wurden Miktionsparameter und -symptome, Proktitisbeschwerden und das Ausmaß der Erschöpfung/Fatigue mit einem Standarddokumentationsbogen erfasst und die psychische Belastung mit dem validierten Fragebogen zur Belastung Krebskranker FBK-R10 ermittelt. Das Therapiekonzept umfasste eine manuelle osteopathische Physiotherapie, sowie indikationsspezifisch eine orale bzw. lokale medikamentöse Behandlung der Blasenfunktionsstörungen, medizinische Sporttherapie und das Angebot psychoonkologischer Betreuung durch Einzelgespräche.
Ergebnisse: Die Patienten nach primärer Radiatio hatten ein Durchschnittsalter von 72 Jahren. Sie erhielten zu 34% Anticholinergika, in 48% Alpha-1-Rezeptorblocker, in 33% Harnblaseninstillationen und in 18% kortisonhaltigen Rektalschaum. Es kam zu einer signifikanten Besserung der obstruktiven und irritativen Miktionsbeschwerden (IPSS T1: 15,5; T2: 9,6; p<0,001), der Proktitis, der Fatigue und der psychischen Belastung (FBK-R10 T1: 14,9; T2: 9,8; p<0,001). Das durchschnittliche Miktionsvolumen steigerte sich von 173 auf 221 ml. Patienten nahmen zu 47% ein psychoonkologisches Einzelgespräch wahr.
Schlussfolgerung: Die Daten zeigen, dass eine fachspezifische uro-onkologische Rehabilitationsmaßnahme die postradiogenen Funktionsstörungen minimieren kann und es damit zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität kommt. Deshalb sollte jedem Patienten nach perkutaner Radiatio des Prostatakarzinoms eine derartige Maßnahme angeboten werden.