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Harn- und Stuhlinkontinenz im Kindesalter. Strukturierte Urotherapie zeigt sich als erfolgreiches Konzept
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Veröffentlicht: | 10. April 2013 |
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Hintergrund: Die Behandlung der Harn- und Stuhinkontinenz im Kindesalter erfordert einen erheblichen Aufwand welcher in Praxis oder Sprechstunden kaum zu gewährleisten ist. Im Rahmen des Konzeptes "Urotherapie" haben sich strukturierte und an Leitlinien orientierte Einheiten etabliert, welche mit großem Erfolg die interdisziplinäre Behandlung dieser Patientengruppe gewährleisten.
Methoden: An unserer Klinik wird seit mehr als 5 Jahren Urotherapie durch zwei zertifizierte Therapeutinnen angeboten.
Wir analysierten die Behandlungsdaten der letzten 5 Jahre und stellen die Ergebnisse von 529 Kindern, deren Familien das Angebot „Urotherapie“ angenommen hatten, vor.
Die Mehrzahl der Kinder (83%) wies eine Harninkontinenz mit Tag- und Nachtsymptomatik auf. Eine ausschließlich nächtliche Inkontinenz (E. nocturna) fand sich bei 13,3% der Kinder.
Eine zunehmende Zahl von Patienten wies eine zusätzliche Stuhlinkontinenz auf (25,4%), nur selten (3,3%) lag die Stuhlinkontinenz isoliert vor.
Entsprechend der zugrundeliegenden Störung beinhaltet die Behandlung in allen Fällen die standardisierten urotherapeutischen Maßnahmen, ergänzt durch medikamentöse Therapie (Anticholinergika, Desmopressin) sowie Biofeedback-Training, Weckapparate und unterstützende Physiotherapie.
Ergebnisse: Das Primärziel Trockenheit konnte in den letzten Jahren in über 60% der Fälle erreicht werden.
Wir stellen die Ergebnisse und Besonderheiten bei den verschiedenen Subtypen der kindlichen Inkontinenz vor und diskutieren unsere Erfahrungen, insbesondere auch mit einer Reihe von Problemfällen und Therapieversagern.