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3. Wissenschaftlicher Kongress "Familienmedizin in der hausärztlichen Versorgung der Zukunft"

Institut für Allgemeinmedizin (ifam), UKD, Düsseldorf in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

11. November 2015, Düsseldorf

Häusliche Gewalt

Meeting Abstract

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  • André Schumacher - Düsseldorf
  • Britta Gahr - Abteilung für Rechtsmedizin, Medizinische Fakultät der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf

Institut für Allgemeinmedizin (ifam), UKD, Düsseldorf. 3. Wissenschaftlicher Kongress „Familienmedizin in der hausärztlichen Versorgung der Zukunft“. Düsseldorf, 11.-11.11.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15ifam04

doi: 10.3205/15ifam04, urn:nbn:de:0183-15ifam042

Veröffentlicht: 29. Oktober 2015

© 2015 Schumacher et al.
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Gliederung

Text

Verschiedene Untersuchungen und Umfragen zeigen, dass etwa 25 Prozent der Frauen in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt in einer Beziehung erleben. Über (häusliche) Gewalt gegen Männer liegen sehr unterschiedliche Zahlen vor. Hier ist die Dunkelziffer noch größer als bei Frauen.

Gewalt wird ausgeübt als körperliche, einschließlich sexualisierter Gewalt, als psychische Gewalt sowie als soziale und wirtschaftliche Gewalt. Die verschiedenen Formen der Gewalt haben demzufolge unterschiedlichste Auswirkungen auf die körperliche und seelische Gesundheit der Betroffenen. Die Symptome hierzu sind sehr vielfältig. Beschwerden werden von den Betroffenen oft aus Angst und Scham nur zögerlich und/oder als „hidden agenda“ vorgetragen. Hier ist neben dem „immer daran Denken“ eine vorsichtige und einfühlsame Vorgehensweise bei der Gesprächsführung, Anamneseerhebung und Diagnostik bedeutsam und zielführend. Eine solide, gerichtsfeste Dokumentation (wenn möglich und gewünscht mit Fotodokumentation) ist von großer Bedeutung. Dafür stehen vielfältige, recht einfach vorzuhaltende und anzuwendende Tools zur Verfügung.

Nach und immer zusätzlich zur „Akutversorgung“ sind fundierte, zeitnahe Weiterbetreuung, Therapie und Begleitung erforderlich. Hierfür sind lokal bestehende Netzwerke verschiedener Professionen und Leistungsanbieter sehr hilfreich und erforderlich.


Literatur

1.
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.). Implementierungsleitfaden zur Einführung der Interventionsstandard. Berlin: 2011. Verfügbar unter: http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Broschuerenstelle/Pdf-Anlagen/Implementierungsleitfaden,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf (letzter Zugriff am 15.10.2015) Externer Link
2.
Dilger M, Fink T, Rittner C. Rechtsmedizin interaktiv. Grundlagen und Praxis (2 DVD). Stuttgart: Schattauer-Verlag; 2012.
3.
Erdogan-Griese B. Ärztliche Intervention gegen häusliche Gewalt. Rheinisches Ärzteblatt. 2013;2:12-5.
4.
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.). Unterlagen zum Modellprojekt "Medizinische Intervention gegen Gewalt (MIGG)", 2008-2011. Verfügbar unter: http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/gleichstellung,did=185794.html (letzter Zugriff am 15.10.2015) Externer Link
5.
Unterlagen zum Projekt MILCEA "Gewaltfreie Pflege". Verfügbar unter: http://www.milcea.eu/gfp.html (letzter Zugriff am 15.10.2015) Externer Link