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97. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte

27. - 28.09.2013, Ludwigshafen

Cochlear Implant Chirurgie bei cochleärer Malformation – Einsatz von Navigation und intraoperativer Bildgebung

Cochlear implant surgery in case of cochlear malformation – application of navigation and intraoperative imaging

Meeting Abstract

Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. 97. Jahrestagung der Vereinigung Südwestdeutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Ludwigshafen, 27.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnosw14

doi: 10.3205/13hnosw14, urn:nbn:de:0183-13hnosw141

Veröffentlicht: 12. September 2013

© 2013 Maier et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Einer bilateralen Taubheit liegt häufig eine labyrinthäre Malformation zugrunde. Die Patienten sind meist Kleinkinder, bei denen zu komplexen Fehlbildungen eine altersbedingt komplizierte Anatomie hinzutritt. Wird bei diesen Patienten entschieden, eine Hörrehabilitation mittels Cochlear Implant (CI) vorzunehmen, kann es erforderlich sein, eine intraoperativ apparativ unterstützte Hochpräzisionschirurgie vorzunehmen, um die korrekte Insertion der CI-Elektrode zu gewährleisten. Grundsätzlich stehen die Navigation, die intraoperative Bildgebung mittels Digitaler Volumentomographie (DVT) und die Kombination beider Verfahren zur Verfügung.

Methoden: Bei bislang über 30 Patienten wurde die CI-Chirurgie unter intraoperativer dreidimensionaler Bildgebung mittels DVT vorgenommen. Einige Patienten wurden unter Assistenz einer auf präoperativen CT-Datensätzen beruhenden Navigation operiert. Bei einem Teil dieser Patienten mit schwerster Malformation führten wir die Operation im pericochleären Areal mit Unterstützung einer Navigation fort, welche auf der intraoperativen DVT basierte.

Ergebnisse: Bei allen Patienten konnte intraoperativ eine ausreichende Orientierung im fehlgebildeten Felsenbein erreicht werden. Hierzu leisteten die beschriebenen Assistenzverfahren einen erheblichen Beitrag. Daher gelang stets eine präzise Cochleostomie und komplikationslose Insertion des Implantates. Gleichfalls war die audiologische Rehabilitation bislang bei allen nachverfolgten Patienten erfolgreich.

Schlussfolgerung: Die intraoperative DVT erlaubt es, auch bei Patienten, deren Taubheit mit komplexen Fehlbildungen des Felsenbeines assoziiert ist, eine korrekt positionierte CI-Insertion und damit die Voraussetzung für eine erfolgreiche Hörrehabilitation zu erreichen. Da die Genauigkeit der klassischen Navigation an der Laterobasis begrenzt ist, stellt die intraoperative DVT einen zusätzliche Chance zur erfolgreichen CI-Versorgung auch in dieser Risikogruppe dar. Wird sodann auf der intraoperativen DVT eine Navigation basiert, so erlaubt dies die Fortführung des Eingriffs mit reduzierter Strahlenbelastung. In Abhängigkeit von der Ausdehnung und Lokalisation der Malformation muss allerdings präoperativ festgelegt werden, welches der intraoperativen Assistenzverfahren eingesetzt werden soll, um eine gute Ergebnisqualität mit einem optimierten Prozessablauf zu kombinieren.