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Phonologische Bewusstheit bei Kindern mit CI zwischen 7 und 8,5 Jahren
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Text
Einleitung: Die phonologische Bewusstheit stellt eine entscheidende Voraussetzung für den Lese-Rechtschreib-Erwerb dar. Ob Kinder mit einem Cochlea-Implantat (CI) aufgrund ihrer Hörstörung vermehrt eine Störung der phonologischen Bewusstheit aufweisen und somit eine größere Risikogruppe für den Lese-Rechtschreib-Erwerb im Vergleich zu normalhörenden Kindern darstellen, ist nicht sicher evaluiert.
Methodik: Beispielhaft untersuchten wir drei Kinder mit CI im Lebensalter zwischen 7 und 8,5 Jahren hinsichtlich ihrer phonologischen Bewusstheit mit dem normierten Test für phonologische Bewusstheit.
Ergebnisse: Erste Ergebnisse der untersuchten Kinder bestätigen den Verdacht, dass die Entwicklung der phonologischen Bewusstheit von CI-Kindern zwischen 7 und 8,5 Jahren im Vergleich zu normalhörenden Kindern deutlich verzögert sein kann. Die Phonembewusstheit, die zuletzt entwickelte Stufe der phonologischen Bewusstheit, ist bereits im Vorschulalter grundlegend vorhanden. Bei den hier untersuchten Kindern zeigten 2/3 der Kinder in fast allen Aufgaben zur Phonembewusstheit zum Teil weit unterdurchschnittliche Ergebnisse.
Schlussfolgerungen: Die hier dargestellten Ergebnisse bestätigen, dass CI-Kinder mehr Schwierigkeiten mit der phonologischen Bewusstheit aufweisen können als normalhörende Kinder. Da bereits in vielen Studien Zusammenhänge zwischen phonologischer Bewusstheit und Schriftspracherwerb nachgewiesen werden konnten, lässt dies vermuten, dass Kinder mit CI auch als Risikokinder für den Lese-Rechtschreib-Erwerb gelten und dies in der Therapie mitberücksichtigt werden sollte.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.