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Epithetische Versorgung von Gesichts- und Halsdefekten an der HNO-Klinik Dessau
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Nicht nur die Funktionswiederherstellung, sondern auch ein ansprechendes äußeres Erscheinungsbild spielen in der Behandlung komplexer onkologischer Erkrankungen sowie Amputationsverletzungen und Fehlbildungen im Kopf-Hals-Bereich eine wichtige Rolle. Epithesen im Kopf-Hals-Bereich haben sich in Qualität und Fixierung in den letzten Jahren rasant entwickelt und stellen heutzutage eine solide und schnelle Alternative zur Behandlung von Defekten dar.
Material und Methoden: Wir berichten über 10 Patienten aus der HNO-Klinik Dessau, bei denen es aufgrund einer ausgedehnten onkologischen Erkrankung zu einem Defekt im Kopf-Hals-Bereich kam und die epithetisch rehabilitiert wurden.
Ergebnisse: Insgesamt wurden bei allen Patienten individuell hergestellte Epithesen im Gesichts- und Halsbereich angefertigt, die in den meisten Fällen magnetfixiert wurden. In der Regel konnten die Epithesen 3 Monate postoperativ angefertigt werden. Eine Besonderheit bildeten die individuell angefertigten Stomaepithesen sowie Plugs zur Versorgung von postoperativen Speichelfisteln.
Diskussion: Die Festlegung zur Versorgung mit einer Epithese erfolgte, bis auf die Speichelfisteln, in gemeinsamen Gesprächen mit den Patienten vor der OP. In der Regel konnte die epithetische Versorgung zügig spätestens 3 Monate nach der Operation durchgeführt werden. Alle Patienten zeigten sich über die Qualität und Schnelligkeit der alloplastischen Rehabilitation sehr zufrieden. In der Behandlung der Speichelfisteln erlaubten die Epithesen mitunter wieder die Nahrungsaufnahme. Insgesamt bietet die epithetische Versorgung eine schnelle, qualitativ hochwertige und auch funtionell gute Alternative zu aufwendigen, häufig lang andauernden operativen Rekonstruktionen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.