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Evidenzbasierte Analyse zum Nutzen eines Navigationssystemes bei Nasen und Nasennebenhöhleneingriffen
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Einleitung: Evidenzbasierte Analysen zum tatsächlich resultierenden Nutzen der Navigationstechnologie sind bislang nur in Teilaspekten vorhanden.
Methoden: In der vorliegenden Studie wurden daher Patienten mit chronischer Polyposis der NNH untersucht. Gruppe A: OP unter Navigation. Gruppe B: Eingriff primär konventionell mit abschließender Navigations-Kontrolle. Gruppe C: CT nach konventioneller NNH-Intervention. Alle Gruppen waren hinsichtlich Alter, Geschlecht und Krankengeschichte vergleichbar. Es erfolgte die Erfassung des subjektiven Nutzens des Navigationssystems durch die Operateure sowie des zeitlichen Mehraufwandes und der Grad der Residualpathologie nach OP. Die Ergebnisse könnten zum Teil mittels CT/DVT nachuntersucht werden.
Ergebnis: Insbesondere in Gruppe B wurde die postoperative Navigationskontrolle als wertvoll bewertet. Die Narkosedauer verlängerte sich nur um durchschnittlich 10 min. Bei identischer Ausgangssituation in allen drei Gruppen (freie, teilverschattete und totalverschattete Nebenhöhlen) wurde nur durch Einsatz der Navigationsassistenz eine durchschnittlich 96%ige Resektion erreicht; bei konventionellem Vorgehen verblieben dagegen ~40% Residualpathologien. Besonders deutlich zeigte sich dies im Bereich der Kieferhöhlen und des vorderen Siebbeins.
Zusammenfassung: Der Einsatz der intraoperativen Navigation bei chronischer Sinusitis bietet objektivierbare Vorteile: Der zeitliche Mehraufwand von wenigen Minuten pro Eingriff ist dadurch vertretbar, dass krankhaft veränderte Schleimhaut besonders in problematischen Subregionen des Nasennebenhöhlensystems deutlich umfassender lokalisiert und entfernt werden kann. Dies ist ein klinisch wichtiger Aspekt aufgrund der hohen Rezidivrate der Erkrankung.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.