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Einfluss von HPV-Typ und Therapie auf das outcome bei juveniler und adulter Larynxpapillomatose
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Veröffentlicht: | 30. März 2016 |
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Einleitung: Einheitliche Therapieempfehlungen für die rezidivierende Papillomatose des Larynx (RRP) existieren weder für im Kindesalter erkrankte Patienten (juvenile onset-type/JORRP) noch für Erwachsene (adult onset-type/AORRP).
Material und Methoden: Wir analysierten eine Kohorte aller Patienten, die zwischen 2002 und 2015 an RRP behandelt wurden. Analysiert wurden Biometrie, HPV-Typ, Befall (Advanced disease = Derkay-Score >7) OP-Intervalle und OP-Typ (hot vs. cold, Virostatika). Outcome-Paramter waren Surgery free-Survival/SFS (OP-freies Intervall nach der 1. Operation) und Tumorkontrollzeit (OP-freies Intervall nach der letzten Operation).
Ergebnisse: Bei 15/79 (19,0%) JORRP und 64/79 (81,0%) AORRP wurden knapp über 1000 Operationen (davon n=263 im Haus) durchgeführt. Auch AORRP war stets rezidivierend. JORRP hatten signifikant häufiger die Merkmale: weiblich, non-HPV Typ 6, Advanced disease. JORRP wurden signifkant häufiger operiert (15,0 vs. 3,5 Operationen; p=0,001), die Operationsmethoden unterschieden sich nicht signifikant. Hinsichtlich des outcomes ergab sich ein negativer Einfluss auf ein kürzeres SFS für die Faktoren weiblich und Advanced disease sowie auf die Tumorkontrollzeit für den Faktor Advanced disease. Die Operationsmethode und der HPV-Typ waren statistisch ohne signifikanten Einfluss auf das outcome. Eine Heilung im eigentlichen Sinne konnte nie erreicht werden. Alle Patienten mit Tumorkontrollzeit >5 Jahren lebten mit Papillomen.
Schlussfolgerung: HPV-Typ und Operationsmethoden haben möglicherweise keinen wesentlichen Einfluss auf den Verlauf der RRP. Sicher herausarbeiten ließ sich in dieser retrospektiv untersuchten Kohorte, dass der Schweregrad des Befalls mit Papillomen den weiteren Verlauf mitbestimmt. Eine Heilung ist unwahrscheinlich.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.