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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Intrakranielle entzündliche Komplikationen bei akuter Rhinosinusitis mit intakter Schädelbasis

Meeting Abstract

  • corresponding author Nils Jansen - Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • Christian Plettenberg - Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • Jörg Schipper - Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • Martin Wagenmann - Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod599

doi: 10.3205/15hnod599, urn:nbn:de:0183-15hnod5996

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Jansen et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die akute Rhinosinusitis gehört zu den häufigen Diagnosen im täglichen Alltag des HNO-Arztes. Schwerwiegende Komplikationen sind selten, ob sich das Risiko ihres Auftretens durch eine frühzeitige Therapie reduzieren lässt, scheint fraglich zu sein.

Wir übernahmen die Behandlung dreier jugendlicher Patienten (14, 16, 17Jahre) mit neurologischen Symptomen (akute Halbseitenparese, symptomatische Epilepsie, Cephalgien) bei bekannter, unzureichend vortherapierter akuter Rhinosinusitis. In der notfallmäßig durchgeführten CT- und MRT-Bildgebung zeigte sich jeweils ein subdurales Empyem bei akuter Rhinosinusitis.

Methoden: Nach Identifikation des subduralen Empyems führten wir zur Fokussanierung der Rhinosinusitis eine endoskopisch-endonasale NNH-Operation durch. Zeitgleich erfolgte die Entlastung des subduralen Empyems durch die Kollegen der Neurochirurgie. Intraoperativ und radiologisch stellte sich die Schädelbasis in allen Fällen intakt dar.

Ergebnisse: Das gefundene Erregerspektrum der Keime zeigte keine multiresistenten Keime.Durch intensivmedizinische Überwachung und angepasste Antibiose, antikonvulsive Therapie und interdisziplinäre Therapie konnten weitergehende Komplikationen vermieden werden. Die Genesung aller drei Patienten erfolgte im Rahmen der vierwöchigen Behandlung ohne neurologisches Folgedefizit.

Schlussfolgerung: Auch bei fehlendem Knochendefekt und intakter Schädelbasisanatomie sind intrazerebrale Komplikationen einer akuten Rhinosinusitis möglich. Da intrazerebrale entzündliche Komplikationen der akuten Rhinosinusitis auch heute noch mit einer hohen Mortalität und Morbidität assoziiert sind, empfehlen wir, die operative Sanierung des entzündlichen Fokus in den NNH synchron zur (neurochirurgischen) Entlastung der intrazerebralen Komplikation durchzuführen.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.