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ASS-induzierte Asthmaanfälle nach ASS-Desaktivierung – Fallbericht einer seltenen Komplikation
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Veröffentlicht: | 26. März 2015 |
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Text
Einleitung: Patienten mit einer nasalen Polyposis (NP), einem Asthma und einer ASS-Intoleranz sind häufig durch schwere Krankheitsverläufe gekennzeichnet. Die ASS-Desaktivierung ist eine Therapieoption mit günstigen Effekten auf rhinitische und pulmonale Beschwerden.
Methoden: Vorstellung eines ungewöhnlichen Verlaufs eines Patienten nach ASS-Desaktivierung.
Ergebnisse: Ein männlicher 34-jähriger Patient mit einer ASS-Trias (NP-Grad 2., FEV-1 94,7%, Ø Peakflow 470 l/Min) erhielt stationär problemlos eine ASS-Desaktivierung und wurde auf eine tägliche Erhaltungsdosis von 300 mg ASS eingestellt. Sechs Monate nach ASS-Desaktivierung durchlitt der Patient einen viralen Infekt. Danach kam es jeweils 3 Stunden nach ASS-Einnahme zu Asthmaanfällen. Saisonale Beschwerden von Inhalationsallergenen bestanden nicht. Die pneumologische Untersuchung ergab eine erhöhte bronchiale Hyperreagibilität (FEV-1 Abfall >20%). Wir splitteten daraufhin die tägliche ASS-Dosis auf, so dass tgl. 100-0-200 mg ASS eingenommen wurde. Hiernach stabilisierte sich die Asthmaproblematik.
Schlussfolgerung: Möglicherweise verursachen Virusinfektionen nach initial komplikationsloser Desaktivierung ASS-induzierte Asthmaanfälle, die durch Aufsplittung der täglichen ASS-Dosis beherrschbar sind.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.