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86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Ärztliche Umfrage für die Behandlung von Larynxpapillomatose (RRP)

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod044

doi: 10.3205/15hnod044, urn:nbn:de:0183-15hnod0448

Veröffentlicht: 26. März 2015

© 2015 Papaioannou et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die rezidivierende respiratorische Larynxpapillomatose (RRP) stellt eine seltene Erkrankung mit einer hohen Rezidivrate dar. In den letzten Jahren konnten neue chirurgische und adjuvante Behandlungsverfahren entwickelt werden. Wir haben daher eine deutschlandweite Umfrage über die Behandlung der RRP durchgeführt. Ziel dieser Umfrage war es, den aktuellen Stand der Therapie der RRP zusammenzufassen und die verschiedenen Erfahrungsergebnisse zu vergleichen.

Methode: Die Umfrage wurde an 120 Kliniken deutschlandweit per E-Mail verschickt und konnte anonym, online ausgefüllt werden. Diese umfasste Fragen über die diagnostischen Verfahren, über die chirurgischen und adjuvanten Therapien, sowie über die aufgetretenen Komplikationen separat für Kinder und Erwachsene.

Ergebnisse: Wir erhielten Antworten von insgesamt 35 Kliniken. Als beliebtestes chirurgisches Verfahren hat sich die Abtragung mittels CO2 Laser mit 52% sowohl für Kinder als auch für Erwachsene herausgestellt. Als adjuvante Therapie bei Erwachsenen ist die Gardasil Impfung (31%), gefolgt von der Cidofovir Injektion (21%) und den PPIs (21%). Bei Kindern wird adjuvant die Gardasil Impfung in 18% der deutschen Kliniken angewendet. Die Nachkontrollen erfolgen in 70% der Kliniken flexibel endoskopisch und finden in 45% alle 2-3 Monate statt. Die besten Ergebnisse wurden in der Mehrheit der Kliniken mit der laserchirurgischen Abtragung in Kombination mit engmaschigen Kontrollen erreicht.

Schlussfolgerung: Die Umfrage zeigt, dass es bisher keine definitive Therapie für die RRP in Deutschland gibt. Interessanterweise konnte nachgewiesen werden, dass aktuell die Gardasil-Impfung als Therapiemethode, obwohl nicht für die Indikation zugelassen und ohne bisherige Evidenz, eine wichtige adjuvante Therapieoption darstellt. Trotz verschiedener Ansätze bleibt die laserchirurgische Abtragung der RRP die Behandlungsmethode der Wahl.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.