gms | German Medical Science

85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Case Report: Speicheldrüsenkarzinom vom Typus des sekretorischen Mammakarzinoms mit einer high grade Transformation

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • corresponding author Alexandra Gliese - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • Adrian Münscher - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • Carsten Dalchow - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • Rainald Knecht - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod695

doi: 10.3205/14hnod695, urn:nbn:de:0183-14hnod6957

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Gliese et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Für die seltene Entität des Speicheldrüsenkarzinoms vom Typus des sekretorischen Mammakarzinoms sind das Azinuszell- und das Zystadenokarzinom die häufigsten Differentialdiagnosen. Die eindeutige Diagnosestellung wird durch neue Forschungsergebnisse ermöglicht. Eine high grade Transformation dieser Karzinomart wurde bisher nur in Einzelfällen beschrieben.

Fallvorstellung: Ein 64-jähriger, männlicher Patient stellte sich mit einer unklaren Raumforderung präaurikulär rechts vor. Am oberen Parotispol war eine derbe, nicht verschiebliche Raumforderung palpabel. Der N. facialis war intakt. Sonographisch zeigte sich bei sonst unauffälligem Parenchym eine 1,4 x 1,0 cm große Raumforderung. Eine Punktion ergab keine eindeutige Histologie. Anhand einer Speicheldrüsen-MRT wurde der Verdacht auf ein monomorphes Adenom der Parotis gestellt. Daraufhin wurde eine laterofaziale Parotidektomie unter Neuromonitoring durchgeführt. Histologisch wurde zunächst ein Mukoepidermoidkarzinom vermutet, immunhistochemische Untersuchungen und FISH-Analysen ergaben jedoch ein Speicheldrüsenkarzinom vom Typus des sekretorischen Mammakarzinoms mit einer high grade Transformation. Das Staging zeigte keine metastasensuspekten Lymphknoten und keine Absiedlungen. Aufgrund des malignen Befundes wurde eine radikale Parotidektomie und eine selektive Neck Dissection Level II-IV rechts durchgeführt. Die abschließende Tumorklassifikation lautete high grade, pT1, pN0 (0/38), cM0, L0, V0, Pn0, R0. Der Patient erhält aktuell eine adjuvante Strahlentherapie.

Schlussfolgerung: Dank neuester Forschungsergebnisse ist eine differenziertere histologische Diagnostik möglich, die das Erkennen dieser seltenen Entität ermöglicht und damit die Einschätzung der Prognose beim Speicheldrüsenkarzinom verbessert.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.