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Die Schlafendoskopie als Entscheidungskriterium für die Upper-Airway-Stimulation bei obstruktiver Schlafapnoe
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Veröffentlicht: | 14. April 2014 |
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Einleitung: Mit der Upper-Airway-Stimulation (UAS) existiert ein Therapieverfahren, welches für die Behandlung höhergradiger OSAS bei Patienten mit CPAP-Inakzeptanz zugelassen ist. Als entscheidendes Kriterium für die Wirksamkeit hat sich der Zungengrundkollaps in der Schlafendoskopie (DISE) gezeigt; ein lateraler oder konzentrischer Pharynxverschluss wird ungünstig bewertet. Der Anteil UAS geeigneter Kandidaten mit Wunsch nach CPAP-Alternative ist unklar.
Methoden: Anhand einer Fallserie von bislang 19 Patienten, die mithilfe der Schlafendoskopie zur UAS-Eignung geprüft wurden, sollen epidemiologische Abschätzungen verbessert werden.
Ergebnisse: Etwa die Hälfte aller Kandidaten, die ansonsten die formalen Zulassungskriterien erfüllen, zeigt in der DISE einen Zungengrundkollaps. Ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten desselben und OSAS-Schweregrad im AHI oder ODI bzw. Rückenlagebezug lässt sich nicht darstellen. Ein Trend zur höheren Korrelation zwischen Zungengrundkollaps und niedrigerem Übergewicht besteht, allerdings sind auch bei schwerer Adipositas durchaus geeignete Kandidaten identifizierbar.
Schlussfolgerungen: Die UAS ist eine vielversprechende therapeutische Ergänzung bei CPAP-Inakzeptanz, welche jedoch aufgrund individueller Pharynxverschlussbilder bei nur einem Teil der Kandidaten günstig erscheint. Eine Präselektion z. B. anhand des Übergewichts oder polysomnographischer Daten allein erscheint nicht sinnvoll. Ob generell Patienten mit konzentrischem oder lateralem Pharynxverschluss in der Schlafendoskopie nicht von der UAS profitieren, ist offen und wird bei aktuell kritischer Kostenübernahme dieses kostenintensiven Verfahrens in absehbarer Zeit nicht zu klären sein.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.