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Versorgung von unilateralen Gehörgangsatresien bei Vorschulkindern mit einer Vibrant Soundbridge: Erfassung der Versorgungsqualität
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Veröffentlicht: | 14. April 2014 |
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Zielsetzung: Kinder im Vorschulalter mit unilateraler Gehörgangsatresie tolerieren konservative Knochenleitungshörsysteme nur ungenügend, da aufgrund eines inkonstanten Ankopplungsdrucks kein kontinuierlicher Höreindruck entsteht. Alternativ ist seit 2009 die Versorgung mit dem Mittelohr-Implantat Vibrant Soundbridge (VSB), (Med-EL), möglich. Ziel dieser Studie war: 1) die Erfassung der Versorgungszufriedenheit von VSB versus konservativer Knochenleitungshörsysteme und 2) die Bestimmung der Versorgungsqualität der VSB-Versorgung mittels Testung von Sprachverstehen und Lokalisationsvermögen mit und ohne VSB bei Vorschulkindern mit unilateraler Gehörgangsatresie.
Methoden: In die Studie wurden 8 Kinder (7 Jungen, 1 Mädchen), Implantationsalter 1;9 - 6;2 Jahre, Median 4;8 Jahre, inkludiert. Anhand von 31 likert-skalierten Fragen wurde die Zufriedenheit mit der VSB im Vergleich zur konservativen Knochenleitungshörsystem-Versorgung erfasst. Zur Bestimmung der Versorgungsqualität wurde eine Freifeldaudiometrie, Sprachaudiometrie mittels AAST (Adaptiver Auditiver Sprachtest) sowie die Lokalisationsfähigkeit mit und ohne VSB bei verstöpseltem Gegenohr getestet.
Ergebnisse: Insgesamt zeigten sich signifikant höhere Zufriedenheitswerte bei der VSB-Nutzung (Zs<–2.2; ps<.05). In der Reaktionsaudiometrie verbesserte sich die Hörschwelle um 10–20 dB (Zs<–2.2; ps<.05). Sowohl im Sprachverstehen (Z=–2.0; p<.05) als auch bei der Lokalisation wurden signifikant bessere Werte mit der Versorgung erreicht (χ2=21,78, p<.001).
Schlussfolgerung: Trotz niedriger Fallzahl zeigte sich eine signifikant höhere Zufriedenheit sowie signifikant bessere Ergebnisse in der audiologischen Testung mit VSB. Diese stellt daher eine sehr gute Versorgung unilateraler Gehörgangsatresien dar.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.