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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Management der postoperativen Liquorrhoe nach transtemporaler Akustikusneurinom-Resektion

Meeting Abstract

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  • corresponding author Matthias Scheich - Univ.-HNO-Klinik Würzburg, Würzburg
  • Christian Ginzkey - Univ.-HNO-Klinik, Würzburg
  • Rudolf Hagen - Univ.-HNO-Klinik, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod485

doi: 10.3205/14hnod485, urn:nbn:de:0183-14hnod4850

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Scheich et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der otochirurgische transtemporale Zugang zur Schädelbasis ist eine etablierte Methode zur funktionserhaltenden Resektion kleiner Akustikusneurinome (AN). Als häufigste Komplikation dieser Operationsmethode gilt die postoperative Liquorrhoe, die bei bis zu 20% der Patienten auftreten kann. In der Regel kann das spontane Sistieren, ggf. unter Antibiotika-Schutz abgewartet werden. Bei starker Liquorrhoe bringt eine mehrtägige Lumbaldrainage die notwendige Entlastung um das Verkleben der Wundränder an der Schädelbasis zu initiieren. Bei Sistieren kann jedoch auch eine chirurgische Revision erforderlich sein.

Methoden: In unserer Klinik wurden von Oktober 2005 bis Mai 2012 148 Patienten aufgrund eines AN transtemporal operiert. Im Rahmen der stationären postoperativen Behandlungen sowie bei den ambulanten klinischen Kontrollen wurde das Auftreten sowie die durchgeführte Therapie einer Liquorrhoe bei diesen Patienten analysiert.

Ergebnisse: Bei 19 Patienten (13%) zeigte sich eine Liquorrhoe (18x über die Tube; 1x aus der Wunde). In 13 Fällen sistierte diese durch konservative Maßnahmen innerhalb von 1–67 Tagen. Bei 4 Patienten wurde fünfmal eine Lumbaldrainage gelegt. Bei zwei Patienten (1%) erfolgte eine chirurgische Revision – in einem Fall transmastoidal, im zweiten Fall zunächst transtemporal und später noch transmastoidal. Lediglich 1 Patient erlitt eine Meningitis, von der er sich jedoch ohne bleibende Folgen erholte.

Schlussfolgerungen: Die postoperative Liquorrhoe ist eine typische und relativ häufige (13%), aber meist harmlose Komplikation nach transtemporaler AN-Resektion. In den meisten Fällen sistiert diese spontan, so dass konservative Maßnahmen zunächst ausreichend sind. Eine chirurgische Revision ist nur in Einzelfällen bei Persistenz notwendig.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.