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85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

28.05. - 01.06.2014, Dortmund

Rezeptive phonologische Entwicklung bei Kindern mit CI im Vergleich zu normalhörenden Kindern

Meeting Abstract

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  • corresponding author Tanja Angelina Fritz - Universitätsklinik Düsseldorf, Hörzentrum, Düsseldorf
  • Ferdinand C. Binkofski - Uniklinik RWTH Aachen, Aachen
  • Juliane Klann - Uniklinik RWTH Aachen, Aachen
  • Angelika Illg - Medizinische Hochschule Hannover, HNO-Abteilung, Deutsches Hörzentrum, Hannover

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 85. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Dortmund, 28.05.-01.06.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14hnod344

doi: 10.3205/14hnod344, urn:nbn:de:0183-14hnod3446

Veröffentlicht: 14. April 2014

© 2014 Fritz et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Im deutschsprachigen Raum ist es bisher kaum möglich anhand von wissenschaftlich belegten Norm- oder Orientierungsdaten den rezeptiven phonologischen Entwicklungsstand sowohl von normalhörenden Kindern als auch von Kindern mit Cochlea-Implantat (CI) zu bestimmen.

Methode: Im Rahmen einer qualitativen Querschnittsstudie wurden der rezeptive Phonemerwerb und die rezeptive Prozessentwicklung bei 16 normalhörenden Kindern im Lebensalter von 2;0-5;11 Jahren und bei 12 Kindern mit CI im Lebensalter von 3;0-5;11 Jahren vergleichend untersucht.

Ergebnisse: Im Vergleich ihres Lebensalters zeigten die normalhörenden Kinder eine bessere rezeptive phonologische Entwicklung als die Kinder mit CI. Ein Vergleich hinsichtlich ihres Höralters mit dem Lebensalter normalhörender Kinder zeigte, dass die Kinder mit CI deutlich in ihrer Entwicklung aufholten. Darüber hinaus wiesen frühimplantierte Kinder mit CI im Vergleich zu Spätimplantierten ein deutlich größeres rezeptives Phoneminventar auf, während Letztere in der phonologischen Prozessentwicklung deutlich weiter fortgeschritten waren als die Frühimplantierten.

Schlussfolgerungen: Verglichen mit gleichaltrigen normalhörenden Kindern waren die Kinder jeder Altersgruppe mit CI in ihrer rezeptiven phonologischen Entwicklung verzögert. Dieser Nachteil wurde aufgeholt, wenn als Vergleichsgrundlage anstelle das Lebensalters das Höralter der Kinder mit CI herangezogen wurde. Hinsichtlich des Zeitpunkts für eine Erstimplantation lieferten die Daten keine eindeutige Entscheidungsgrundlage.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.