Artikel
Radiosensitivierung von HPV-positiven Kopf-Hals-Karzinomen durch PARP- und EGFR-Inhibition
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 14. April 2014 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Patienten mit HPV-positiven Kopf-Hals-Karzinomen (HNSCC) zeigen in vielen Studien ein erheblich besseres Überleben als solche mit HPV-negativen Tumoren. Ein entscheidender Parameter scheint eine erhöhte zelluläre Strahlenempfindlichkeit aufgrund einer eingeschränkten DNA-Doppelstrangbruch(DSB)-Reparaturkapazität zu sein. Eine weitere Inhibition der zellulären Strahlenempfindlichkeit durch molekulares Targeting könnte in dieser Entität eine weniger toxische Alternative zu systemischen wirkenden Chemotherapeutika darstellen. Untersucht wurden in diesem Zusammenhang der PARP1-Inhibitor Olaparib und der für HNSCC bereits zugelassene anti-EGFR Antikörper Cetuximab.
Methoden: Einsatz von Olaparib und Cetuximab zur Inhibition von PARP1 und EGFR. Behandlung von 5 Zelllinien aus HPV-positiven HNSCC Primärtumoren. Nachweis der Wirksamkeit durch Detektion von Poly (ADP-Ribose) und EGFR-Phosphorylierung mittels Immunfluoreszenz und Western Blot. Bestimmung der Strahlensensibilisierung mittels Kolonieassay
Ergebnisse: In keiner der 5 HPV-positiven HNSCC-Linien wurde durch den anti-EGFR Antikörper Cetuximab eine Einschränkung der Koloniebildung erreicht. Im klaren Gegensatz dazu führte die Inhibition von PARP1 durch Olaparib in allen eingesetzten Linien zu einer deutlichen Strahlensensibilisierung.
Schlussfolgerung: Inhibitoren von PARP1 sollten als Bestandteil deintensivierter Regime für HPV-positive HNSCC im Mausmodell weitergehend untersucht werden. Eine Wirksamkeit von Cetuximab durch Erhöhung der zellulären Strahlenempfindlichkeit ist für diese Tumoren nicht anzunehmen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.