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Das postherpetische Erythema Exsudativum Multiforme als wichtige Differentialdiagnose einer Stomatitis
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Veröffentlicht: | 14. April 2014 |
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Einleitung: Beim Erythema exsudativum multiforme (EEM) handelt es sich um eine akute hypersensible Reaktion des epithelialen Gewebes verschiedener Ätiologien. Sie kann medikamentös oder infektiös, v.a. durch Herpes-simplex-Viren, induziert sein. Prodromi der Erkrankung sind die Symptome einer banalen Infektion. Es kommt dann rasch zu den typischen Effloreszenzen, die aus konzentrischen Ringen mit zentraler Papel oder Blase bestehen und konfluieren können. Das Steven-Johnson Syndrom stellt die schwerste Verlausform dar. Sekundärinfektionen stellen eine häufige Komplikation dar.
Methodik: Fallvorstellung von zwei Patienten aus unserer Klinik.
Ergebnisse: Wir berichten von zwei 21-jährigen Patienten aus unserer Klinik, die sich aufgrund von ausgeprägten Erosionen an der Mundschleimhaut im Bereich der Lippen und Zunge vorstellten. Bei Patient 1 war wenige Wochen zuvor eine Herpes labialis Infektion vorausgegangen. Es wurde der Verdacht auf ein postherpetisches EEM gestellt und mit Aciclovir i.V. behandelt. Bei Patient 2 bestand ein halbes Jahr zuvor eine Herpes labialis Infektion. Die oralen Schleimhautläsionen traten im Zusammenhang mit der Einnahme von Penicillin aufgrund einer akuten Tonsillitis auf. Im Verlauf traten auch Effloreszenzen an den Fingern auf. Es erfolgte ein rein symptomatische Therapie.
Diskussion: Sowohl das infektiös als auch das medikamentös induzierte EEM stellt eine wichtige Differentialdiagnose einer akuten Stomatitis dar. Schwere Verläufe dieser Erkrankung sind selten, können aber potentiell letal verlaufen. Daher ist eine frühzeitige Diagnosestellung mit entsprechender Therapie wichtig. Neben der Gabe von Virustatika und symptomatischer Therapie ist die Behandlung von Sekundärinfektionen ein wichtiger Baustein des Behandlungskonzepts.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.