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Amyloidose der Tonsille und Rachenhinterwand – Fallbericht
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Veröffentlicht: | 14. April 2014 |
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Text
Als Amyloidose werden Proteinablagerungen im Gewebe bezeichnet. Diese Ablagerungen können solitär, aber meist multipel vorkommen. Im HNO-Bereich ist vor allem der Larynx häufig befallen, aber auch Speicheldrüsen, Nebenhöhlen oder Pharynx.
Ein 64-jähriger Patient wurde aufgrund einer Raumforderung am linken hinteren Gaumenbogen und linken Rachenhinterwand stationär aufgenommen. In der präoperativ durchgeführten Magnetresonanztomografie wurde eine glatt begrenzte Raumforderung ohne Anzeichen für eine Infiltration beschrieben.
Wir führten eine Panendoskopie durch. In deren Rahmen erfolgte auch die Abtragung der Raumforderung, die sich intraoperativ als gelblich homogen, flächenhaft und auf dem Untergrund gut verschieblich darstellte.
Die histologische Aufarbeitung des Befundes ergab massive Substanzablagerungen im Rahmen einer Amyloidose. Nachweisbar waren sowohl lambda- als auch kappa-Immunglobulinleichtketten, dabei sehr wenige polyklonale Plasmazellen ohne Anhalt für ein Plasmozytom.
Es bestand weder im HNO-Bereich noch in anderen Regionen ein Anhalt für weitere Lokalisationen von Amyloidablagerungen.
Um eine mögliche zugrunde liegende rheumatische Erkrankung auszuschließen erfolgte ambulant die Vorstellung des Patienten in einem rheumatologischen Fachkrankenhaus. Hier wurde eine entzündlich-rheumatische Erkrankung als Ursache für die Amyloidose ausgeschlossen.
Trotz ihrer Seltenheit sollte bei solitären Raumforderungen im HNO-Bereich die Amyloidose als Differentialdiagnose in Betracht gezogen werden. Der Ausschluss einer zugrunde liegenden rheumatischen oder neoplastischen Erkrankung ist für die Prognose der Patienten essentiell.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.