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Diagnostische Genauigkeit ambulanter Polygraphiegeräte im Vergleich zur Polysomnographie
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einleitung: Laut S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) ist zur Diagnostik der OSA eine Stufendiagnostik einzuhalten, in der die ambulante Polygraphie (PG) der Polysomnographie (PSG) vorgeschaltet ist. Ziel dieser Studie war es, die diagnostische Genauigkeit verschiedener PG-Geräte im Vergleich zur PSG im Schlaflabor zu analysieren.
Methoden: Es wurden retrospektiv die ambulanten PG- und PSG-Befunde von 406 Patienten ausgewertet und die Werte analysiert. Des Weiteren wurden die vier häufigsten verwendeten PG-Geräte auf ihre Sensitivität und Spezifität untersucht. Gemäß der S3-Leitlinie wurde ein erhöhter Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) von >5/h bei bestehenden Begleitsymptomen als pathologisch festgelegt. Das mittlere Alter des Kollektivs lag bei 49 Jahren (±12,4) mit einem mittleren Body Mass Index von 29,9 (±4,8). Die mittlere ESS (Epworth-Sleepness-Skala) war 9,5 (±4,9).
Ergebnisse: Die ambulante PG ergab einen mittleren AHI von 25,3 (±20,8), die PSG einen Wert von 31,8 (±23,2). Stellt man die Wertepaare der beiden Methoden gegenüber ergibt sich ein Korrelationskoefizient von r=0,574. Die Sensitivität der ambulanten PG für alle Geräte lag bei 91% bei einer Spezifität von 45%. Vergleicht man die vier am häufigsten verwendeten PG-Geräte konnten jeweils verschiedene Korrelationkoeffizienten zwischen r=0,513 und r=0,657 ermittelt werden. Die Sensitivität der einzelnen PG-Geräte schwankte zwischen 81% und 97%, die Spezifität zwischen 33% und 100%.
Schlussfolgerungen: Die ambulanten PG-Befunde bedürfen bekannter Maßen einer weiteren Absicherung durch eine PSG in einem Schlaflabor, um insbesondere nicht behandlungsbedürftige, gesunde Patienten aufgrund der niedrigen Spezifität richtig zu erkennen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.