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Die Entwicklung einer T-Zell-basierten Immuntherapie beim HPV-assoziierten Oropharynxkarzinom
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Einleitung: Karzinome des Oropharynx sind häufig mit einer Infektion durch humane Papillomviren (HPV) assoziiert, wobei Studien unterschiedliche, regionale Inzidenzen von 20% bis 80% belegen. Die Rolle von HPV für die Tumorbiologie und -genese von Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereiches (SCCHN) ist noch ungeklärt, jedoch zeigen aktuelle Studien ein günstigeres Therapieansprechen, wobei pathophysiologisch eine verbesserte immunologische Erkennung diskutiert wird. Ziel unserer EU-geförderten Studie ist die Entwicklung einer adoptiven T-Zell-basierten Immuntherapie beim HPV-assoziierten Oropharynxkarzinom.
Methoden: Nach Entwicklung einer methodischen Plattform zur Bestimmung der Häufigkeit und Funktion HPV-spezifischer T-Zellen bei Patienten mit einem histologisch gesicherten SCCHN in vivo etablieren wir aktuell Methoden zur Expansion dieser Zellen ex vivo. Die HPV-Diagnostik erfolgte über eine p16 Immunhistologie, HPV-spezifische PCR und Subtypenbestimmung mittels Sequenzierung, die Tetramer-basierte durchflusszytometrische Analytik und ELISPOT-Technologie wurden auf die HPV-spezifischen T-Zellen adaptiert.
Ergebnisse: In unserem Patientengut (n=50) erwiesen sich bislang 14% der Kopf-Hals- und 31% der Oropharynx-Karzinome als HPV-positiv. HPV16 war mit 82% der am häufigsten identifizierte Subtyp. Mittels Tetramer- und ELISPOT-Analytik gelang uns das Immunmonitoring HPV-spezifischer T-Zellen. Unsere ex vivo Versuche zeigen, dass sich die Expansionsbedingungen HPV-spezifischer T-Zellen von denen anderer Virus-spezifischer T-Zellen unterscheiden.
Schlussfolgerungen: Unsere Ergebnisse belegen die Präsenz HPV-spezifischer T-Zellen im Blut von SCCHN-Patienten. Damit gelingt uns zum einen ein verbessertes Immunmonitoring, zum anderen bereiten unsere Ergebnisse den Weg zur klinischen Implementierung einer adoptiven T-Zell-basierten Immuntherapie, um die unbefriedigenden Überlebensraten dieser Patienten zu verbessern.
Unterstützt durch: Förderkennzeichen 005-1006-0057 EU und Land NRW
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.