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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Die Entwicklung einer T-Zell-basierten Immuntherapie beim HPV-assoziierten Oropharynxkarzinom

Meeting Abstract

  • corresponding author Stephan Lang - Univ.-HNO-Klinik Essen, Essen, Deutschland
  • Tim Wehrs - Univ.-HNO-Klinik Essen, Essen
  • Thomas Gauler - Klinik für Innere Medizin, Essen
  • Agnes Bankfalvi - Institut für Pathologie, Essen
  • Thomas Hoffmann - Univ.-HNO-Klinik, Essen
  • Sven Brandau - Univ.-HNO-Klinik, Essen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod252

doi: 10.3205/13hnod252, urn:nbn:de:0183-13hnod2523

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Lang et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Karzinome des Oropharynx sind häufig mit einer Infektion durch humane Papillomviren (HPV) assoziiert, wobei Studien unterschiedliche, regionale Inzidenzen von 20% bis 80% belegen. Die Rolle von HPV für die Tumorbiologie und -genese von Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals-Bereiches (SCCHN) ist noch ungeklärt, jedoch zeigen aktuelle Studien ein günstigeres Therapieansprechen, wobei pathophysiologisch eine verbesserte immunologische Erkennung diskutiert wird. Ziel unserer EU-geförderten Studie ist die Entwicklung einer adoptiven T-Zell-basierten Immuntherapie beim HPV-assoziierten Oropharynxkarzinom.

Methoden: Nach Entwicklung einer methodischen Plattform zur Bestimmung der Häufigkeit und Funktion HPV-spezifischer T-Zellen bei Patienten mit einem histologisch gesicherten SCCHN in vivo etablieren wir aktuell Methoden zur Expansion dieser Zellen ex vivo. Die HPV-Diagnostik erfolgte über eine p16 Immunhistologie, HPV-spezifische PCR und Subtypenbestimmung mittels Sequenzierung, die Tetramer-basierte durchflusszytometrische Analytik und ELISPOT-Technologie wurden auf die HPV-spezifischen T-Zellen adaptiert.

Ergebnisse: In unserem Patientengut (n=50) erwiesen sich bislang 14% der Kopf-Hals- und 31% der Oropharynx-Karzinome als HPV-positiv. HPV16 war mit 82% der am häufigsten identifizierte Subtyp. Mittels Tetramer- und ELISPOT-Analytik gelang uns das Immunmonitoring HPV-spezifischer T-Zellen. Unsere ex vivo Versuche zeigen, dass sich die Expansionsbedingungen HPV-spezifischer T-Zellen von denen anderer Virus-spezifischer T-Zellen unterscheiden.

Schlussfolgerungen: Unsere Ergebnisse belegen die Präsenz HPV-spezifischer T-Zellen im Blut von SCCHN-Patienten. Damit gelingt uns zum einen ein verbessertes Immunmonitoring, zum anderen bereiten unsere Ergebnisse den Weg zur klinischen Implementierung einer adoptiven T-Zell-basierten Immuntherapie, um die unbefriedigenden Überlebensraten dieser Patienten zu verbessern.

Unterstützt durch: Förderkennzeichen 005-1006-0057 EU und Land NRW

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.