Artikel
Multimodale Therapie von schlecht differenzierten neuroendokrinen Kopf- und Halstumoren
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Schlecht differenzierte neuroendokrine Kopf- und Halskarzinome sind sehr selten. Diese Tumoren wachsen sehr schnell und haben eine schlechte Prognose. Der Nutzen der chirurgischen Resektion allein ist insuffizient, um die Erkrankung zu kontrollieren, da eine hohe Inzidenz an Metastasen besteht. Die Therapieempfehlungen für diesen Tumor variieren sehr und basieren auf einer limitierten Anzahl von kleinen retrospektiven Studien.
Methoden: Wir initiierten eine retrospektive Analyse von allen Patienten, die mit einem schlecht differenzierten neuroendokrinen Karzinom im Kopf- und Halsbereich in unserer Klinik behandelt wurden. Es wurden alle Patienten zwischen 2003 und 2011 eingeschlossen.
Ergebnisse: 10 Patienten erhielten eine kombinierte Therapie aus Chemotherapie und Operation oder Radiatio. Einige Patienten erhielten alle drei Therapieformen. 6 von 9 Erkrankten erreichten eine komplette Remission und 3 Patienten hatten eine partielle Remission. Der mittlere Ansprechrate war 358 Tage (zwischen 141 zu 1080 Tagen). Die 1–Jahres-Überlebensrate war 88% unter den Patienten mit begrenzter Erkrankung. Nur ca. 50% der Erkrankten waren nach zwei Jahren am Leben.
Zusammenfassung: Multimodale Therapiekonzepte induzieren eine hohe initiale Remissionsrate der schlecht differenzierten neuroendokrinen Kopf- und Halstumoren. Dennoch ist die Zeit, bis ein Rezidiv auftritt, gewöhnlich kurz und deshalb ist die Langzeitprognose dieser Tumoren sehr schlecht.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.