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83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Simuliertes Schnarchen und medikamentös induzierte Schlafendoskopie: Zwei konkurrierende Verfahren?

Meeting Abstract

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  • corresponding author Michael Herzog - Universitätsklinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Halle/S.
  • Lars Bieseke - Universitätsklinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und H, Halle/S.
  • Sebastian Plößl - Universitätsklinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und H, Halle/S.
  • Stefan Plontke - Universitätsklinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und H, Halle/S.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod692

doi: 10.3205/12hnod692, urn:nbn:de:0183-12hnod6923

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Herzog et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Untersuchung bei simuliertem Schnarchen (SimS) im Wachzustand und in medikamentös induziertem Schlaf (MISE) sind Verfahren zur Bestimmung des Vibrations- und Obstruktionsmusters der oberen Atemwege bei Patienten mit schlafbezogenen Atemstörungen (SBAS). Es sollen die Befunde beider Untersuchungen in Bezug auf die Vorhersagekraft des Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) verglichen werden.

Methoden: Bei 54 konsekutiven Patienten mit SBAS wurde eine Polygraphie durchgeführt. Die Untersuchung bei SimS erfolgte unmittelbar vor der MISE. Die erhobenen Befunde wurden standardisiert dokumentiert. Es wurde Schnarchen bei SimS, in leichter Sedierung und bei tieferer Sedierung aufgezeichnet und analysiert. Der Zusammenhang zwischen beiden Methoden und dem AHI wurde evaluiert.

Ergebnisse: SimS zeigte niedrigere Untersuchungsscores bei Pharynxkollaps auf Velum- und Zungengrundniveau und Dorsalverlagerung der Zunge im Vergleich zu der MISE. Es zeigte sich eine ähnliche Korrelation zwischen einem ansteigenden AHI und der Zunahme der Kollapsneigung des Pharynx auf Zungengrundniveau. Die Patienten wiesen bei SimS eine tiefere Grundfrequenz (50Hz +/- 16) im Vergleich zur MISE auf. Bei leichter Sedierung konnten tendenziell tiefere Frequenzen (90Hz +/- 88) als bei tiefer Sedierung (175Hz +/- 281) gemessen werden. Einen Zusammenhang zwischen den Grundfrequenzen bei SimS bzw. MISE und dem AHI bestand nicht.

Schlussfolgerung: Die Aussagekraft beider Untersuchungen ist gleich hoch. Die Untersuchung bei SimS erscheint als Screening im ambulanten Bereich erfolgversprechend, während die MISE zur genauen Lokalisation von Kollapsorten hilfreich sein kann. Beide Untersuchungen stellen keine konkurrierenden Verfahren dar, sondern sollten ergänzend zur Diagnostik bei SBAS angewandt werden.