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83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2012, Mainz

Nachweis von solitären chemosensorischen Zellen (SCC) in der Nase des Menschen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Thomas Braun - HNO-Klinik, LMU München, München
  • Matthias F. Kramer - HNO-Klinik, LMU München, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 83. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Mainz, 16.-20.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12hnod634

doi: 10.3205/12hnod634, urn:nbn:de:0183-12hnod6349

Veröffentlicht: 4. April 2012

© 2012 Braun et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Sog. solitäre chemosensorische Zellen (solitary chemosensory cells, SCC) wurden jüngst im respiratorischen und vomeronasalen Epithel von Nagern entdeckt. Die Zellen exprimieren G-Protein-gekoppelte Rezeptoren für die Signaltransduktion der Geschmacksqualitäten süß, umami und bitter und sollen trigeminale Reflexe nach chemischer Stimulation mit Reizstoffen vermitteln. Die vorliegende Arbeit untersucht menschliche Nasenschleimhaut auf das Vorkommen von solitären chemosensorischen Zellen.

Material und Methoden: In menschlichen Gewebeproben (respiratorische Nasenschleimhaut und Vomeronasalorgan) wurde die Expression von Genen der Geschmacksrezeptorfamilien bei fünf Patienten mittels eines Genchips (Affymetrix Human Gene 1.0 ST Array) und immunhistochemischer Färbungen mit spezifischen Antikörpern analysiert.

Ergebnisse: Immunhistochemisch konnten wir nachweisen, dass solitäre chemosensorische Zellen mit G-Protein-gekoppelten Rezeptoren für die Transduktion der Geschmacksqualitäten süß, umami und bitter auch in der menschlichen Nase vorkommen. In Übereinstimmung zeigte die cDNA-Microarray-Analyse, dass solitäre chemosensorische Zellen, die Bitterstoffrezeptoren exprimieren, im Vomeronasalorgan verglichen mit dem respiratorischen Epithel akkumulieren.

Schlussfolgerungen: Solitäre chemosensorische Zellen sind auch in der menschlichen Nase vorhanden. Da die Zellen trigeminale Reflexe vermitteln sollen, sollte ihre Rolle in der Pathophysiologie der nasalen Hyperreagibilität beim Menschen untersucht werden.

Unterstützt durch: Friedrich-Baur-Stiftung, Projektnummer 41/10