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Erfahrungen beim EXIT-Manöver aus Sicht der HNO
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Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
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Einleitung: EXIT – Ex utero intrapartum treatment wird bei vorhersehbaren, postpartalen komplizierten Atemwegen beim Ungeborenen angewandt. Zu den Indikationen gehören fetale Halstumore,Tracheaverlegung aufgrund von congenitalen Zwerchfellhernien und CHAOS- Sequenzen. Das Manöver ist zeitlich begrenzt,da sonst die uteroplazentäre Versorgung nicht mehr gewährleistet wird.
Methoden: Wir berichten über eine 26-jährigen Schwangere, bei der im Rahmen der Feindiagnostik bei ihrem Ungeborenen ein Halstumor in der 22. SSW festgestellt wurde. Aufgrund der Größenzunahme des Tumors und der damit verbundenen postpartalen Gefahr der Atemwegsverlegung entschied man sich für ein interdisziplinär geplantes EXIT-Manöver als Geburtsmodus.
Ergebnisse: Nach Entwicklung von Kopf, oberer Thoraxaparatur sowie eines Armes des Kindes, erfolgte die Abdichtung der Fruchthöhle. Unter fortwährender Infusion und Auffüllung des Fruchtwassers wurde aus dem Halstumor seröse, dann blutige Flüssigkeit punktiert. Mehrere frustane Inubationsversuche und Versuch der Tracheostomie folgten. Nach 30 min kam es zum rapiden O2-Abfall des Kindes. Es erfolgte die Abnabelung des Frühgeborenen. Schließlich gelang die Beatmung mittels Ambubeutel. Danach erfolgte die erfolgreiche orotracheale Intubation. Der Tumor von 85x70x40 mm Größe konnte vollständig entfernt werden. Histologisch zeigte sich ein unreifes Teratom. Mutter und Kind befinden sich in einem guten Allgemeinzustand. Die Kindesentwicklung ist altersgerecht normal.
Fazit: Das Exit-Manöver kann als hochkomplexer interdisziplinärer Eingriff nur an großen neonatologischen Zentren mit den entsprechenden Fachkompetenzen bei allen beteiligten Fachdisziplinen durchgeführt werden. Trotz der hohen perioperativen Letalität sollte aus unserer Sicht bei entsprechender Vorbereitung der Versuch einer Atemwegssicherung in einem EXIT-Manöver erfolgen.