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Die balancierte knöcherne Orbitadekompression zur Behandlung der endokrinen Orbitopathie
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Veröffentlicht: | 4. April 2012 |
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Einleitung: Bei der endokrinen Orbitopathie kommt es zu einer volumenmäßigen Vermehrung des orbitalen Weichgewebes mit Exophthalmus. Dies führt zu einem retrobulbären Druckgefühl,einer Expositionskeratopathie,einer Optikuskompressionsneuropathie, sowie einer ästhetischen Beeinträchtigung. Bei der chirurgischen Dekompression werden Teile der knöchernen Begrenzung des Orbitatrichters abgetragen und/oder Orbitafett reseziert. Wir demonstrieren im Video eine Kombination aus der endonasalen medialen knöchernen Dekompression und der lateralen knöchernen Dekompression in Verbindung mit Resektion von Orbitafett.
Methoden: Im Jahr 2011 führten wir an unserer Klinik bei 21 Patienten mit einer endokrinen Orbitopathie an 38 Orbitae eine balancierte Orbitadekompression durch. Im Rahmen der Operation wird endonasal endoskopisch die mediale Wand des knöchernen Orbitatrichters und der mediale Orbitaboden abgetragen und die Periorbita geschlitzt. Zusätzlich erfolgt eine Abtragung der lateralen Orbitawand über eine laterale Hautinzision und Kanthotomie. Die knöcherne laterale Wand wird kranial entlang der Schädelbasis bis zum Keilbein und kaudal bis zum Orbitaboden unter endoskopischer Kontrolle abgetragen. Auch die laterale Periorbita wird geschlitzt und retrobulbäres Fettgewebe reseziert.
Ergebnisse: Der durchschnittliche Rückgang des Exophthalmus betrug 5,2 mm. Bei allen Patienten kam es zu einem Verschwinden des retrobulbären Druckgefühls und zu einer Besserung der Keratopathie. Die durchschnittliche postoperative Verbesserung des Visus betrug 3 Zahlenreihen. Die postoperative Diplopierate ist geringer als bei alleiniger medialer Dekompresssion
Schlussfolgerungen: Die vorgestellte balancierte Orbitadekompression ist ein effektives und komplikationsarmes Verfahren zur chirurgischen Behandlung der endokrinen Orbitopathie.